Gut Ding will Weile haben. So hat sich auch der Transport unserer Himalaya Tahre immer wieder nach hinten verschoben.
Der Tierpark Altenfelden liegt im Herzen des oberen Mühlviertel in Österreich. Auf über 80 Hektar Fläche finden hier über 1.000 Tiere hier ihr Zuhause. Unter anderem auch rund 30 Himalaya Tahre.
Dass die Tiere in den Wildpark Schwarzach kommen sollen, ist schon länger klar. Doch auch ein Tierpark bleibt von bürokratischen Hürden nicht unverschont.
Diverse Papiere und Daten mussten ausgetauscht werden, Einfuhr- und Transportgenehmigungen beim zuständigen Veterinäramt beantragt werden. Und dann das: In der Slowakei bricht die Maul- und Klauenseuche aus. Österreich wird als an die Slowakei angrenzendes Land jetzt besonders beobachtet.
Die Tiere müssen zuerst einige Zeit dort in Quarantäne, bevor sie ausgefahren werden dürfen. Ebenso müssen die Tiere vor Einreise nach Deutschland mit einem PCR-Test beprobt werden.
Wenn die Ergebnisse da sind, müssen die Tiere so schnell wie möglich aus dem Land gebracht werden. Neue Auflagen werden von Deutschland verlangt, der Papierkrieg zieht sich in die Länge. Doch endlich war es geschafft und der Termin stand fest.
Frühmorgens am 4. April machte sich Wildparkleiter Pascal Herzog mit allen erforderlichen Dokumenten und Bescheinigungen auf den Weg nach Österreich.
Dort angekommen, konnten die zwei Damen aus dem Quarantänestall gefangen werden. Gut, dass das alles reibungslos und ohne Betäubung geklappt hat, denn: beide Tiere sollen wohl trächtig sein. Da sollte man eine Betäubung tunlichst vermeiden, um weder Mutter noch Kind einen Schaden zuzufügen.
Im Gegensatz zu den Tahren, die wir bisher im Wildpark haben, sind die Tiere etwas größer und haben ein helleres Fell. Pascal Herzog freut sich, die Strapazen der letzten Wochen auf sich genommen zu haben und die Tiere nun endlich in den Transportkisten zu wissen. „In Deutschland sind viele der Tiere miteinander verwandt. Wenn wir mit den Tieren züchten möchten, müssen wir blutsfremde Tiere beschaffen. Wenn sich die Gelegenheit also kurz hinter der Grenze ergibt, sollten wir diese ergreifen.“
Auch die Tiere, die sich schon im Wildpark befinden, sind zueinander und zu den Tieren aus Österreich blutsfremd.
Aber auch hier heißt es trotz negativem Test: Erstmal in die Quarantäne, bevor sie ihre neuen Mitbewohner kennenlernen dürfen. Die zwei anderen Tahre laufen derzeit schon mit dem Damwild umher, bis das Gehege und der Stall der Yaks fertiggestellt ist. Dann werden die Tiere in das Schwärzicher „Himalaya“ umziehen können.
Die Rückfahrt verlief flüssig und ohne Stau. Bis zum Abend konnten die Tiere also schon wieder in ihren Übergangsstall beim Damwild einziehen.
Ganz ruhig und gelassen liefen sie aus den Transportkisten, begutachteten ihre neue Umgebung und kamen schon neugierig an das Fenster, um herauszuschauen. Zutraulich liefen sie auf Pascal Herzog zu, schnupperten in die Richtung und fingen direkt an, Heu zu futtern.
Alles in allem also ein gelungener Transport von zwei sehr schönen Tieren.