Eine prächtige Puppenstube vom Uropa vor 130 Jahren stilvoll gefertigt, ein Flower-Power-Wickelrock, vor 50 Jahren in der Carnaby Street in London gekauft, ein Kuschelhase, der sich von Mutter auf Tochter vererbt hat und die Marionetten Hannes und der Bürgermeister - Lieblingsstücke und deren Geschichte – erzählt und aufgeschrieben auf Tafeln an den Exponaten. 32 Stücke, die einen besonderen Stellenwert für ihre Eigentümer haben, sind zusammengekommen und wurden am 6. Januar vom Historischen Verein in der Pfarr- und Zehntscheuer präsentiert. Das Wetter war fast frühlingshaft warm und so kamen über 160 Besucher.
Selbst Alltagsgegenstände können etwas Besonderes haben, wenn damit schöne oder prägende Erinnerungen verknüpft sind. Sie können auch das Leben nachhaltig verändern, wie einer der ersten Insulinpens, der vor 40 Jahren entwickelt wurde und der bei einer Klinikstudie getestet werden konnte und dann Karl-Gerd Krumbach eingesetzt wurde. Ein dramatisches Ereignis war das Platzen einer Patrone im Patronenlager des Gewehrs von Maike Elzmann. Die besondere Konstruktion des Schloss-Verschlusses bewahrte die Sportschützin vor schweren Verletzungen.
Was ist nun das Besondere an den Marionetten Hannes und der Bürgermeister? Cornelia Grüble-Schwartenbeck erzählt:
Der ursprüngliche Gedanke hinter der Marionette war, dass ich ausprobieren wollte, ob ich ein Gesicht naturgetreu nachschnitzen kann. Was lag da näher, als den eigenen Ehepartner zu schnitzen. Nachdem ich den fertigen Kopf nicht einfach ins Regal stellen wollte, habe ich eine Marionette daraus gemacht. Die Hände und Füße der Marionette hat Martins Vater mit seinen 88 Jahren geschnitzt. Das gute Gelingen und die Zusammenarbeit mit meinem Schwiegervater macht die Marionette für mich zu etwas Besonderem.
Nachdem mein Mann als Marionette so gut gelungen ist und ich sehr großer Fan von "Hannes und der Bürgermeister" bin, hat's mich in den Fingern gejuckt, mich auch am Hannes zu versuchen, was deutlich schwieriger war, weil ich nur Fotos aus den Filmen als Vorlage zur Verfügung hatte und kein dreidimensionales Gesicht. Und was ist der Hannes ohne seinen Bürgermeister?
Ich habe normalerweise keine Schwierigkeiten, meine Schnitzwerke zu verkaufen, aber die beiden Marionetten sind für mich so zu etwas Besonderes geworden, dass ich sie nicht hergeben möchte - eben meine Lieblingsstücke.
Ein weiteres Lieblingsstück ist von Dieter Frischkorn. Das Modell ist der Versuch des Nachbaus eines Bentley im Maßstab 1:16. Das Original wurde von 1927 bis 1931 mit insgesamt 669 Fahrzeugen gebaut, davon 55 mit Kompressor für Renneinsätze. Die Normalausführung war mit einem 4-Zylinder-Reihenmotor ausgestattet (200 PS, 200 km/h). Eine Rennversion mit einem 6-Zylinder-Motor, 7983 ccm (250 PS, 240 km/h) + Kompressor verbrauchte auf 100 km 106 Liter Benzin.
Die Teile sind aus Alu-Blech, ergänzt mit Teilen aus Märklin-Metallbaukästen und sonstigen Materialien gefertigt. Baubeginn begann 1985, gleich nach dem Kauf der Räder von der Fa. Graupner in Kirchheim/Teck. Bauende nicht absehbar.
Am 26. Januar 2025 von 13:00 – 17:00 Uhr ist noch einmal die Möglichkeit, die Lieblingsstücke in der Pfarr- und Zehntscheuer in Erbstetten zu bewundern.
Ab 14:00 verwöhnen Sie die Eltern des Ev. Kindergarten Erbstetten mit Kaffee und Kuchen.
Sicher haben Sie auch Lieblingsstücke. Sprechen Sie uns an und stellen Sie sie uns leihweise für die Sonderausstellung zur Verfügung. Erzählen Sie uns mit ein paar wenigen Worten, was das Besondere für Sie daran ist. Es wird dann einen Platz in unserer Sonderausstellung bekommen.
Ansprechpartner: Dieter Frischkorn, Tel. 61938; Jochen Elzmann, Tel.: 84693, elzmann@t-online.de; Manfred Raichle, Tel.: 84166; Martin Stoiber-Lipp, Tel.: 0171 5027786.