Ein Hydraulischer Widder oder Widderpumpe ist eine Wasserpumpe, die die Energie zum Pumpen selbst erzeugt. Sie arbeitet ohne Strom oder sonstigen Kraftstoff! Diese Technik ist bereits seit 300 Jahren bekannt und in Nutzung. Damit der Widder läuft, braucht er ein Wassergefälle ab etwa 0,5 m. Zum Betrieb wird lediglich ein entsprechend langes Rohr angeschlossen.
Er nutzt den Impuls oder Druckstoß, der entsteht, wenn das Wasser seine Geschwindigkeit plötzlich verliert, um einen Teil des Wassers auf ein höheres Niveau zu heben.
Die genaue Funktionsweise wird am Brunnenfest-Sonntag ab 14.00 Uhr vor dem Museum erklärt.
Der gezeigte Widder diente ursprünglich zur Versorgung des „alten“ Schützenhauses (heute CVJM-Heim am Waldsportplatz) mit Wasser.
Nachdem der VfL Winterbach vom Waldsportplatz auf den Sportplatz auf den Mühlwiesen (heute Peter Hahn) gezogen ist, ist die Schützengilde in das Umkleidegebäude am Waldsportplatz eingezogen und hat Luftgewehrstände eingebaut. Dabei wurde es als großer Mangel empfunden, dass man kein Frischwasser hatte, zumal auch schon der Bau des neuen Schützenhauses ins Auge gefasst war. Deshalb wurde eine vom Niveau her etwas tiefer als das Schützenhaus liegende, südlich im Wald an der Straße zum Lehenbachtal liegende Quelle gefasst. Das Wasser wurde über den Widder, der in einem Schacht unterhalb der Quelle aufgestellt war, in das höher, über dem Niveau des alten Schützenhauses gebaute Wasserreservoir eingespeist und lief von dort aus im freien Fall zum alten Schützenhaus.
In den Jahren danach wurden die neue Schießanlage und die Tennisanlage an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. Dem Heimatmuseum wurde es durch die Schützengilde erlaubt, den Widder auszubauen. Siegfried Zarth hat ihn restauriert und im Jahr 2002 beim Brunnenfest erstmals vorgeführt.
Dorf- und Heimatmuseum – Jürgen Rieger