Der Winter naht, oder zumindest das, was im Badischen heute noch davon übrig geblieben ist. Anlass genug, einen jahreszeitlichen Blick auf das „Päppeltier“ Igel zu werfen - denn dazu haben ihn die menschengemachten Umweltbedingungen nun gemacht und ihm seit Neuestem auch einen Platz auf der Roten Liste beschert. Igel halten Winterschlaf, doch bei den unsicheren Temperaturen, die immer wieder in den zweistelligen Bereich schwappen, besteht das Risiko, dass er zwischendurch erwacht. Das Hochfahren seines Stoffwechsels ist für ihn ein stark energiezehrender Prozess und kostet ihn viel Fettvorrat. Zudem kann er sich nicht im Schlaf nicht unter Außentemperatur kühlen. In warmen Wintern verbrennt er also mehr und fährt höheres Risiko, mit seinen Reserven nicht durchzukommen. Wer weiß, dass Igel den Garten besuchen, tut deshalb gut daran, den ganzen Winter eine eiserne Futterration anzubieten. Geeignet ist z.B. sehr kleines Trockenfutter für Babykatzen, da es lange stehen kann, ohne zu verderben. Unter einer umgedrehten Holzkiste mit Eingang katzen- und regensicher aufstellen und gelegentlich kontrollieren. Gegen etwaige Ratten hilft eine eingebaute Schwingtür. Aktuell sind viele Igel jedoch noch nicht glücklich im Winterschlaf, sondern irren herum, weil das Gewicht nicht reicht und Innenparasiten das Zunehmen erschweren. Diese Parasiten gehen weder an Menschen noch an Haustiere, kosten aber extrem vielen Igeln das Leben. Vielen davon kann aber sehr gut geholfen werden, wenn man sie rechtzeitig findet. Auffällig sind jetzt Tiere die: *tagsüber unterwegs sind, *die „klein“ aussehen und unter 500 g wiegen (absolutes Minimum, besser 600), *die eigentlich „groß“ aussehen, aber dünn sind mit abgesetztem Kopf und sich abzeichnenden Knochen, *die sich auffällig verhalten (apathisch, schwach, mit Verletzungen, seltsamer Gang etc.). Solche Igel sollten kontrolliert und entsprechend behandelt werden. Beim LB hilft euch dazu gerne melanie.niedermayer@web.de, fon 30 42 52.