Auf die Frage, was das Kurioseste war, das jemals im Fundbüro der Stadt Bruchsal abgegeben wurde, müssen Christina Gayer und ihre Kollegin erst einmal lachen und wollen zunächst nicht so richtig damit rausrücken. Ein Gebiss sei es gewesen, das bei einer Strafsache gefunden wurde. „So was nehmen wir natürlich nicht an“, sagt Christina Gayer und erklärt dann, dass auch einmal eine Tüte mit elektronischem Erwachsenenspielzeug gefunden wurde.
Viele Funde, die nicht abgeholt wurden, tummeln sich im Bürgerbüro der Stadt Bruchsal. Vor allem die Leiste mit den Schlüsseln ist gut gefüllt. „Schlüssel werden komischerweise selten nachgefragt, dabei ist es ja nicht billig, diese nachmachen zu lassen, sagt Elvira Zimmermann. Aber auch Handys und Geldbeutel werden häufig abgegeben, bei diesen Gegenständen herrscht eine größere Nachfrage. „Natürlich müssen die vermeintlichen Besitzer/-innen auch beweisen, dass es beispielsweise ihr Handy ist. Sie müssen es in unserer Gegenwart entsperren können“, erklärt Christina Gayer. „Bei einem Schlüssel müssen sie uns immer genau beschreiben, wie er aussieht“, ergänzt ihre Kollegin Elvira Zimmermann.
Werden die Fundgegenstände nach sechs Monaten nicht abgeholt, verbleiben sie bei der Stadt Bruchsal. Manche Gegenstände werden dann gespendet, so beispielweise Fahrräder an Flüchtlinge. Andere Fundgegenstände werden zum Beispiel auch verkauft. Alle anderen Dinge, für die keine weitere Verwendung besteht, wie beispielsweise Schlüssel, werden fachgerecht entsorgt beziehungsweise vernichtet.
„Vieles landet mittlerweile gar nicht mehr im Fundbüro, da es oft in sozialen Netzwerken gepostet wird. Wir möchten allerdings an die Finder/-innen appellieren, diese vorrangig bei uns abzugeben, da wir für viele doch die erste Anlaufstelle sind“, sagt Christina Gayer. Dabei sei es auch wichtig, die gefundenen Gegenstände nicht einfach im Briefkasten des Bürgerbüros einzuwerfen, sondern persönlich vorbeizukommen. „So können wir genaue Infos aufnehmen, an welcher Stelle die Sachen gefunden wurden“, erklärt Elvira Zimmermann.
An ein besonders rührendes Wiedersehen erinnert sich Elvira Zimmermann ganz besonders. Ein kleines Mädchen hatte seinen Teddy verloren: „Als wir ihn ihr übergeben haben, hat sie über das ganze Gesicht gestrahlt. Das ist dann auch für uns eine große Freude, wenn wir jemand wieder glücklich machen können.“