Der Höhepunkt der Flugzeit des Hirschkäfers (Lucanus cervus) ist im Juni. So kann man auch in diesem Jahr mit etwas Glück den Hirschkäfer in geeigneten Habitaten wie z. B. der Schwetzinger Hardt antreffen. Besonders auffällig sind die Männchen mit den namengebenden vergrößerten Oberkiefern. Doch auch die weiblichen Käfer fallen durch ihre imposante Größe auf. Vom recht ähnlichen Balkenschröter (Dorcus parallipipedus) lassen sich die Weibchen durch die immer etwas bräunlich gefärbten Flügeldecken unterscheiden, die beim Balkenschröter wie der Rest des Körpers schwarz sind.
„Was ist zu tun, wenn man einen solchen Käfer findet?“ wird der NABU häufig gefragt. Die Männchen sind meist in den Kronen von Bäumen aktiv und nutzen ihr „Geweih“ zu Kämpfen mit Rivalen. Findet man sie am Boden, sind sie oft schon erschöpft von einem verlorenen Kampf oder haben sich ggf. schon gepaart. Man sollte die Käfer auf jeden Fall zu einem sicheren Ort bringen (dichte Vegetation), wenn man sie auf Waldwegen oder im Vorgarten findet. Die Weibchen werden noch Eier im Boden legen, wenn sie sich schon gepaart haben. Auch sie gehören in den Wald, am besten in die Nähe von absterbenden Eichen oder anderen Laubbäumen.
Noch ein Tipp: seien Sie vorsichtig, wenn Sie im Juni mit dem Rad durch den Wald fahren: erschöpfte Hirschkäfer laufen häufig auf asphaltierten und geschotterten Wegen umher.