Die Antwort des Fachwarts Rudi Schlienz aus Ostelsheim ist immer ein bestimmtes JA!
Die Begründung ist einleuchtend.
Obstbäume benötigen für einen reichen Ertrag und eine gute Qualität der Früchte eine luftige Krone. Daher gilt grundsätzlich, nicht schnippeln, sondern schneiden. Also lieber eine Astpartie herausnehmen, als nur die Zweige zu stutzen.
Je mehr Schnittstellen entstehen, desto mehr Wunden hat der Baum.
Der Winterschnitt an frostfreien Tagen regt besonders bei älteren Bäumen zu Neutrieb an. Entfernt wird alles, was krank, beschädigt oder abgestorben ist. Die Äste müssen so geschnitten oder gesägt werden, dass keine Aststümpfe stehen bleiben.
Die Schnittstellen mit einem größeren Umfang müssen auch nicht mit einem Wundverschlussmittel geschützt werden, denn inzwischen sind die Fachleute der Meinung, dass die Selbstheilungskräfte der Bäume ausreichen, dass keine Krankheitserreger in das Holz eindringen.
Doch der richtige Schnitt will gelernt sein.
Darum trafen sich 15 Gartenbaufreunde bei Sabrina und Patrick Leininger in Calmbach. Hier stand ein Quittenbaum, eine Zwetschge und ein Apfelbaum, die nach der Schere und Säge riefen.
Mit ein paar überlegten Schnitten wurde eine neue Krone bestimmt und ausgelichtet. Alles Überflüssige wurde fachmännisch und vor allem mit gutem und scharfem Werkzeug entfernt.
Und so hoffen wir, dass im nächsten und übernächsten Jahr die Belohnung durch eine reichere Ernte kommen wird.
Zum Abschluss können wir nur noch ein Dankeschön an Rudi Schlienz sagen, der doch wieder recht kurzweilig und aufschlussreich den Schnittkurs durchgeführt hatte.
Es freute uns sehr, dass auch wieder neue Gesichter am Kurs teilgenommen haben.