Viele Käferarten sind mit Bäumen verknüpft und zwar häufig mit deren letzten Phase, wenn der Baum natürlicherweise abstirbt und sich in Totholz verwandelt, das Käferlarven abzubauen helfen. So lebt auch der Hirschkäfer, Europas größte Käferart, stark gefährdet, beeindruckend schön und uns als Anwohnern des Hardtwaldes privilegierender Weise wohlbekannt. Der Hirschkäfer lebt in warmen, hellen Wäldern, sonnigen Waldrändern, aber auch Gärten und Parks als Kulturfolger und zeigt sich jetzt im Mai/Juni für wenige Wochen in ganzer Pracht. Sein erwachsenes Käferleben dreht sich um die Fortpflanzung und das Weibchen legt nur etwa 20 Eier, was mit erklärt, warum die Art fragil ist. Drei bis acht Jahre leben die ausschlüpfenden Larven tief in der Erde verborgen, wo das Weibchen ihr Gelege an den Wurzeln toter oder kranker Bäume anfertigt. Die Larven ernähren sich hier von pilzzermürbtem Totholz, vorzugsweise von Eichen, selten auch mal anderer Laubbäume. Pilzzermürbtes, im Boden befindliches Eichentotholz ist in der heutigen Zeit der starken Bearbeitung von Naturräumen mit Sicherheit Mangelware und dies zeigt sich im Bestand des Hirschkäfers und vieler Verwandten. Seitens des Naturschutzes wird empfohlen, die Stümpfe gefällter Laubbäume im Boden zu erhalten, oder auch spezielle 'Käferburgen' für Hirschkäfer und Freunde anzulegen. Dabei wird vereinfacht gesagt eine Grube ausgehoben, diese mit stehenden Eichenholzstämmen bestückt und mit lockerem Material wieder aufgefüllt. Gut ist es, Totholz verschiedener Verrottungsgrade zu verwenden. Mit teilzersetztem Totholz kann dieser ebenfalls einen geeigneten Lebensraum für die Käferlarven bieten. Idealerweise wird deshalb Holz verschiedener Verrottungsstufen eingebracht. Wer ähnliche Einrichtungen im Garten hat, weiß sicher, dass sich nach einigen Jahren tatsächlich überraschende Käfer zeigen. Von Erfolg gekrönt sind solche Bemühungen, wenn gut gemacht, eigentlich fast immer.