Was tun, wenn plötzlich der Schlüssel weg und einfach nicht mehr zu finden ist, obwohl man doch bereits alles Mögliche unternommen hat? „Schlüsseldienst“, rät der eine, „ein Gebet zum Heiligen Antonius“, empfiehlt der andere.
Der heilige Antonius von Padua, dessen Gedenktag die Kirche am Freitag, 13. Juni, begangen hat, wird manchmal auch als „Schlamper-Toni“ bezeichnet. Er wird besonders dann um Hilfe angerufen, wenn jemand auf der Suche ist und verlorene Gegenstände wieder auftauchen sollen. Dieses Patronat rührt vermutlich daher, dass Antonius – als Franziskanermönch im 13. Jahrhundert – den Menschen, die vom guten Weg des Lebens abgekommen waren, nachging.
Vielleicht sollte man diesen Heiligen nicht nur anrufen bei verlorenen Gegenständen. Antonius darf sicher auch um Hilfe gebeten werden, wenn man in Gefahr ist, Orientierung und Gottvertrauen zu verlieren.
Vielleicht ist der Heilige auch ein Ansprechpartner, wenn man im Allerlei des Alltags den Blick für das Wesentliche, für das eigene Innere, für Gott und die Mitmenschen zu verlieren droht.
Letztlich verweist Antonius, der oft mit dem Jesuskind auf dem Arm dargestellt wird, auf Jesus selbst. Von ihm, dem Heiland, wird Hilfe und Halt, Schutz und Trost zugesprochen – in allen Lebenssituationen gilt sein „Ich bin da“.
Pfarrer Rainer Warneck