Impuls

„Wenn je das Göttliche auf Erden erschien, so war es in der Person Christi.“

Johann Wolfgang von Goethe

„Die meisten Katholiken interessieren sich für Jesus Christus doch ungefähr genauso stark wie ein Schaf fürs Fliegen!“ – so in etwa lautet oft der Vorwurf von engagierten Christen aus evangelikalen Freikirchen gegenüber den real existierenden Katholizismus.
Damit liegen die natürlich komplett falsch! Oder?
Manchmal komme ich schon ins Grübeln, wenn ich mir mal kritisch anschaue, was in unserem katholischen Gemeindeleben so die höchste Priorität hat: Ist es Gott? Sind es Jesus Christus und sein Evangelium? Oder geht es eigentlich vor allem ums Organisieren von Veranstaltungen und Festen, um das Verwalten von Strukturen, um ein schönes Gefühl, um ein nettes Gemeinschaftserlebnis und eine gemütlich-heimelige Stimmung?
Bitte verstehen Sie mich richtig: Alle diese Aspekte sind für sich genommen gut und richtig. Aber Gemeinschaft erleben, coole Aktionen veranstalten und gemütlich beisammensitzen – das kann ich auch im Musikverein oder Kegelclub erleben. Der entscheidende Mehrwert einer christlichen Gemeinschaft lässt sich daran ablesen, dass sich hier Menschen zusammenfinden, für die Jesus Christus eine ganz persönliche existentielle Lebensbedeutung hat. Und ich vermute: Das trifft auf sehr viele von uns Katholiken definitiv zu!
Vielleicht müssen wir aber ganz neu lernen, über unsere fundamentalen Glaubensüberzeugungen auch zu sprechen – und zwar in einer Sprache, die befreit ist von leeren Worthülsen und frommen Floskeln: so, dass andere uns auch verstehen können.
Dann merken bestimmt auch unsere Kritiker, dass wir eben keine oberflächlichen Religionspraktiker sind, sondern Christen mit Tiefgang und Überzeugung. (Dennis Nagel)