Impuls

„Haben und nichts geben ist in manchen Fällen schlechter als stehlen.“

(Marie von Ebner-Eschenbach)
Am Samstag ist wieder Nikolaustag: Meine jüngeren Kinder freuen sich jedes Jahr wie Bolle auf die kleinen Überraschungen im Stiefel am Nikolausmorgen – und selbst unser Großer hat Spaß daran – auch, wenn er natürlich genau weiß, dass es Mama und Papa sind, welche die Geschenke verstecken und nicht der Nikolaus selbst.
Dieser Nikolaus ist aber viel mehr, als nur eine Figur aus Kindermärchen. Er ist eine historische Person, die im 4. Jahrhundert Bischof von Myra (in der heutigen Türkei) war.
Während der Christenverfolgungen seiner Zeit wurde er verhaftet und gefoltert – hat aber überlebt.
Seine Großherzigkeit, die in vielen Legenden berichtet wird, hat ebenfalls historische Grundlagen: Bischof Nikolaus soll das Vermögen, das er geerbt hat, unter den Armen verteilt haben.
Auch kirchenpolitisch war der Theologe wohl sehr aktiv: Er soll am großen Konzil von Nicäa teilgenommen haben (das vor genau 1.700 Jahren stattgefunden hat) und sich mit durchaus handfesten Argumenten mit seinen Gegnern auseinandergesetzt haben – sogar von einer Ohrfeige ist da die Rede.
Ganz offensichtlich war Nikolaus kein perfekter Superheld, sondern – wie die meisten Heiligen – ein echter Mensch mit Stärken und Schwächen. Genau das macht ihn mir so sympathisch: Er kennt das Leben und er weiß auch um die Herausforderungen und Krisen, die es so mit sich bringt. Aber gerade das macht aus ihm einen Mann, der sich mit aller Kraft einsetzt für die Wahrheit und für die Nächstenliebe. Und das finde ich stark. (Dennis Nagel)