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In der Praxis beweisen, dass man's kann

Als Alternative vor dem Ausbildungsstart hat die Agentur für Arbeit die Einstiegsqualifizierung (EQ) entwickelt – ein sozialversicherungspflichtiges...

Als Alternative vor dem Ausbildungsstart hat die Agentur für Arbeit die Einstiegsqualifizierung (EQ) entwickelt – ein sozialversicherungspflichtiges Langzeitpraktikum für Jugendliche und junge Erwachsene, das als Brücke in die Berufsausbildung dienen soll. Ziel ist es, die jugendlichen Praktikanten in einem Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten fit für den Beruf zu machen. Künftig wird auch das Klinikum Landkreis Tuttlingen (KLT) dieses Arbeitsmarktinstrument nutzen und die Einstiegsqualifizierung zu attraktiven Konditionen anbieten, wie Personaldirektor Oliver Butsch ankündigt.

Ausbildungsleiter Peter Wirth erkennt in der von der Arbeitsagentur geförderten Maßnahme eine gute Chance zum Einstieg in einen Pflegeberuf – für junge Leute, die noch nicht ausbildungsfähig sind. „Hier können sie sich nicht nur orientieren, sondern auch unter Beweis stellen, dass sie pünktlich, bemüht und an der Pflege interessiert sind.“ Die Jugendlichen können sich in der Praxis beweisen und dem Betrieb über die häufig nicht aussagekräftigen Schulzeugnisse hinaus einen guten Eindruck vermitteln.

Ein großer Vorteil für Unternehmen wie auch das KLT liegt darin, dass sie die jungen Leute während der Dauer des EQ-Praktikums besser kennen lernen und ihnen anschließend einen Ausbildungsvertrag anbieten können. Dadurch steigen auch für das Klinikum die Chancen, den richtigen Bewerber oder die richtigen Bewerberinnen zu finden.

Diese haben auf der anderen Seite die Gewissheit, den für sie richtigen Weg einzuschlagen. Wenn es dann doch nicht passt, ist nicht etwa ihre Ausbildung gescheitert, sondern nur ein Praktikum früher als geplant beendet. Und das sieht im Lebenslauf deutlich besser aus. Dass der Einstieg in die EQ jederzeit möglich ist, hat einen weiteren Vorteil: Auch auf Ausbildungsanfragen außerhalb der Bewerbungsphasen muss es keine Absage mehr geben.

Im Pflegebereich kann die Einstiegsqualifizierung für junge Menschen mit Entwicklungspotenzial, das sich erst noch entfalten muss, der Einstieg sein in eine interessante Laufbahn. Wer im EQ überzeugt und den Hauptschulabschluss besitzt, kann anschließend die einjährige Ausbildung im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflegehilfe angehen. Dieser Abschluss wiederum dient auch Leuten ohne Mittlere Reife als Ausbildungsvoraussetzung zur Fachkraft für Gesundheits- und Krankenpflege (früher: Krankenschwester, Krankenpfleger) – danach ist der Weg frei für diese dreijährige Ausbildung.

Die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter fördern die Vergütung der Einstiegsqualifizierung mit monatlich rund 270 Euro und übernehmen eine Pauschale für die Sozialversicherung. Beim KLT kommt in etwa derselbe Betrag noch mal obendrauf. Erstattet werden außerdem Fahrtkosten, beispielsweise für eine Monatskarte im ÖPNV. Die Jugendlichen verpflichten sich, im Rahmen der normalen Arbeitszeiten im Betrieb zu arbeiten und besuchen auch die entsprechenden Berufsschulklassen. Im Anschluss an die EQ erhalten sie eine Praktikumsbescheinigung.

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Geisinger Mitteilungen – Amtsblatt der Stadt Geisingen
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Ausgabe 25/2025
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