In Kooperation mit THW Heidelberg und dem DVS

Brennschneideparcours an der Hubert-Sternberg-Schule

Letzte Woche fand an der Hubert-Sternberg-Schule (HSS) unter der Leitung von DVS-Schweißlehrer Matthias Huber erneut ein praxisnaher Brennschneidkurs für zehn Helferinnen und Helfer des THW-Ortsverbands Heidelberg statt. Sieben Stunden lang wurde auf dem Lehrerparkplatz intensiv mit Acetylen und Sauerstoff gearbeitet, um die Technik des Brennschneidens zu erlernen und zu perfektionieren. Eine kurze Mittagspause unterbrach das handwerkliche Training, ansonsten stand das Schneiden im Fokus.

Hintergrund des Lehrgangs war erneut die Notwendigkeit, dass die Technischen Hilfswerke Heidelberg für Einsätze zur Bergung und Räumung zerstörter Metallkonstruktionen mehr qualifizierte Helfer und Helferinnen benötigen, die das Brennschneiden mit Acetylen und Sauerstoff beherrschen. Besonders bei Katastropheneinsätzen erweist sich diese Technik als äußerst effizient, da sie unabhängig von einer externen Stromquelle funktioniert.

Eindrucksvolles Spektakel

Neugierige Zuschauer beobachteten das eindrucksvolle Spektakel aus sicherer Distanz. Funken flogen durch die Luft, während die THW-HelferInnen mit hoher Konzentration arbeiteten. Auch Vertreter der Hubert-Sternberg-Schule ließen sich das Ereignis nicht entgehen: Schulleiter Andreas Herrmannspahn, sein Stellvertreter Ulrich Reichert sowie weitere Gäste aus dem schulischen Umfeld verfolgten die Schulung mit großem Interesse. Der THW-Ortsverband Heidelberg rückte mit zwei Einsatzfahrzeugen an, und die Helferinnen und Helfer absolvierten die praktischen Übungen in voller THW-Schutzkleidung. Ihnen standen zehn autogene Brennschneidgeräte sowie eine Sauerstoffkernlanze zur Verfügung.

Praktisches Abschlusstraining

Der Kurs war das Ergebnis einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen dem THW-Ortsverband Heidelberg und der schweißtechnischen Kursstätte des Deutschen Verbands für Schweißen und verwandte Verfahren e. V. (DVS) des Bezirks Mannheim-Ludwigshafen. Bereits im Vorfeld hatten Ausbildungsbeauftragter Klaus Müller und Ortsbeauftragter Peter Schollmeier mit Schweißexperte Matthias Huber Kontakt aufgenommen, um die Ausbildung für die THW-Einsatzkräfte auf die Beine zu stellen. Die theoretische Einführung zu Sicherheitsmaßnahmen und Arbeitsschutz beim Brennschneiden und Arbeiten mit einer Sauerstoffkernlanze erfolgte bereits im Vorfeld, sodass am Veranstaltungstag das praktische Abschlusstraining im Mittelpunkt stand.

Welt des Schweißens

Zum Brennschneiden nutzt man eine Kombination aus Acetylen und Sauerstoff. Das zu schneidende Metall wird mit einer Heizflamme auf bis zu 1200 °C erhitzt, bevor ein konzentrierter Sauerstoffstrahl das Material verbrennt und eine präzise Schnittfuge erzeugt. Beim Schneiden oder Bohren mit der Sauerstoffkernlanze wird ein Stahlrohr, das mit Stahlstäben gefüllt ist, entzündet. Durch das Rohr, die Sauerstoffkernlanze, wird reiner Sauerstoff mit einem Druck von ca. 8–12 bar an die Brennstelle geleitet, wodurch sehr hohe Temperaturen entstehen und Stahl sowie Beton durchbohrt werden können.
Wer Interesse an einem Schweißkurs hat – sei es als Privatperson oder Firma –, kann sich unter matthias.huber@myhss.de oder unter Tel. 0178/1344982 informieren. Die DVS-Kursstätte bietet zudem Geschenkgutscheine für unterschiedliche Schweißkurse an, darunter spezielle Angebote wie „Schweißen für Frauen“ oder „Schweißkurs für Anfänger“. Zusätzlich brachte Matthias Huber seine Expertise als Fachkorrektor in einem Fachbuch zum Thema Schweißen ein. Das Buch „Schweißen für Dummies“ von Steven Robert Farnsworth aus der Reihe „Lernen einfach gemacht“ bietet einen verständlichen Einstieg in die Welt des Schweißens. (hss)