Nach Heinstetten, Unterdigisheim, Oberdigisheim, Hartheim und der Kernstadt soll nun der nächste Meßstetter Stadtteil ein neues Baugebiet bekommen: Nach einer positiven Machbarkeitsstudie hat der Technische Ausschuss des Meßstetter Gemeinderates in einer zweiten April-Sitzung die Planungsleistungen für „Flachsländer“ in Hossingen vergeben.
Meßstetten ist sehr aktiv, wenn es um die Planung, Ausweisung und Herstellung neuer Baugebiete geht. Junge Leute in der Stadt halten und Familien ein Baugrundstück auf heimischer Markung anbieten – diesen Grundsatz aus der Meßstetter Agenda 2030 verfolgen Verwaltung und Gemeinderat kontinuierlich.
In „Pfarrwiesen“ (Heinstetten) und „Wasserfuhr“ (Unterdigisheim) stehen schon viele neue Häuser. „In der Breite“ (Oberdigisheim) sind die Grundstücke baureif. In der Kernstadt sind die Bagger seit rund einem halben Jahr in „Loh I“ am Werk und für das benachbarte „Loh II“-Areal ist das Baulandumlegungsverfahren eingeleitet (wir berichteten ausführlich). Ebenso kommt beim Baugebiet „Grund/Hülbenwiesen“ in Hartheim nach einem über 20 Jahre andauernden Behördenmarathon nun Bauland in Sicht und der Gemeinderat könnte möglicherweise den Satzungsbeschluss noch vor der Sommerpause fassen. Und schon rückt das nächste Baugebiet in den Fokus: „Flachsländer“ in Hossingen.
Der Ortschaftsrat von Hossingen hat das Gelände schon länger im Blick, richtig intensiv seit 2021. Ortsvorsteher Thomas Wizemann spricht für sein Gremium, wenn er sagt, dass es seinem Kollegium und ihm immer ein großes Anliegen ist, jungen Familien eine Zukunft in Hossingen zu schaffen mit bezahlbaren Baugrundstücken. Wizemann persönlich bemüht in diesem Zusammenhang auch gerne seinen Leitspruch: „Füreinander und miteinander in Hossingen.“
Dieses Areal nördlich von Hossingen, also in Fahrtrichtung Tieringen, ist laut einer von der Stadtverwaltung in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2022 eine „Potenzialfläche für Siedlungsentwicklung“. Hinter dem etwas bürokratisch klingenden Begriff, wie es das Ingenieurbüro Künster fachlich korrekt formulierte, steht nichts Anderes, als dass hier Platz ist für ein neues Meßstetter Baugebiet. Zwei Varianten, nur leicht abgewandelt, präsentierten die Reutlinger Stadtplaner in ihrer Machbarkeitsstudie: Auf 2,63 Hektar könnten etwa 40 Baugrundstücke mit einer durchschnittlichen Grundstücksgröße von 500 bis 600 Quadratmeter entstehen.
Die Grundstücke in „Flächsländer“ waren anfänglich fast ausschließlich in privater Hand. Um das Baugebiet aber zu realisieren, benötigt die Stadt Meßstetten diese Parzellen. Sie stieg in Grundstücksverhandlungen ein, die bislang zügig verlaufen.
Parallel dazu vollzogen die Gemeinderäte des Technischen Ausschusses in ihrer jüngsten Sitzung bereits den nächsten Schritt. Sie beauftragten – einstimmig – ebenfalls das Reutlinger Büro Künster mit den Planungsleistungen für den Bebauungsplan „Flachsländer“ in Hossingen. Die Honorarsumme beläuft sich auf knapp 35.700 Euro (brutto) zuzüglich sechs Prozent Nebenkosten. Ein weiteres Honorar wird fällig für den Umweltbericht mit Grünordnungsplan, die Eingriffs-Ausgleichsbilanzierung und zusammenfassender Erklärung: hier lag das Angebot etwas über 10.000 Euro (brutto).
Wie sieht nun die weitere Zeitschiene „Flachsländer“ aus? Dazu erklärt Stadtbaumeister Claus Fecker: „Bebauungspläne sind mittlerweile so komplexe Verfahren, dass eine chronologische Auskunft schwer zu treffen ist“. Seitens der Stadtverwaltung werde das Verfahren jedenfalls mit Hochdruck betrieben. (VB)