In Neckarsulm bestimmen Kinder bei der Neugestaltung von Spielplätzen mit

Ausgewählte Spielplätze im Stadtgebiet werden nach und nach aufgewertet Der Spielplatz Danziger Straße im Neuberg ist der jüngste in einer Reihe...

Ausgewählte Spielplätze im Stadtgebiet werden nach und nach aufgewertet

Der Spielplatz Danziger Straße im Neuberg ist der jüngste in einer Reihe von Spielplätzen, die mit Beteiligung von Kindern und Schülern umgestaltet wurden. Seit 2021 werden ausgewählte Spielplätze im Stadtgebiet nach und nach erneuert, mit neuen Spielgeräten aufgewertet oder komplett neugestaltet. Dabei ruft die Stadt benachbarte Kitas und Schulen zum Mitmachen und Mitgestalten auf. Im Rahmen des Beteiligungsprozesses können die Kinder ihre Wünsche, Ideen und Anregungen zu Papier bringen und an die Stadt adressieren. Diese werden dann so weit wie möglich berücksichtigt und umgesetzt.

Auf diese Weise bereits aufgewertet wurden die Spielplätze am Klostergraben, der Waldspielplatz Schweinshag, die Spielplätze Richard-Wagner-Straße, Grüne Mitte und Dahenfelder Bahnhof sowie der Schulhof der Grundschule Dahenfeld. Der Spielplatz Römerstraße in Obereisesheim wurde im Rahmen der Erweiterung des Wohngebiets „Nördlich der Römerstraße“ komplett neu gebaut. Der nächste Spielplatz, der mit Kinderbeteiligung neu errichtet werden soll, ist der Spielplatz an der Schönbuchstraße.

Interdisziplinäre Arbeitsgruppe der Verwaltung koordiniert Neugestaltungen

Koordiniert und gesteuert werden die Neugestaltungen von einer Arbeitsgruppe der Stadtverwaltung, die mit Vertreterinnen und Vertretern aus unterschiedlichsten Ämtern interdisziplinär besetzt ist. Beteiligt sind unter anderem der Bauhof, das Amt für Stadtentwicklung und Baurecht, das Amt für Gebäudewirtschaft mit der Abteilung Hochbaumanagement sowie das Amt für Bildung und Soziales. Punktuell werden auch noch weitere Abteilungen oder die Ortsvorsteher eingebunden, je nach Lage und Thematik des Spielplatzes.

Unterschiedlichste Professionen arbeiten hier erfolgreich zusammen. Architekten, Erzieher, Landschaftsbauer, Verwaltungsbeamte und Sozialpädagogen sind Teil der Arbeitsgruppe. „Fachlich ist das für alle Beteiligten ein Blick über den Tellerrand, aber das eingebrachte Wissen ergänzt sich in dieser Arbeitsgruppe wunderbar“, sagt Sven Frisch, Leiter des kommunalen Kinder- und Jugendreferats.

Beteiligung der Kinder ist wichtigster Aspekt

„Die Stadtverwaltung legt großen Wert darauf, dass Kinder ihre Ideen und Wünsche äußern können und an den jeweiligen Entscheidungsprozessen beteiligt sind“, versichert Sven Frisch. Dabei werden Kinder aus der Nachbarschaft und umliegenden Kitas oder Schulen eingeladen, mitzuentscheiden, wie der Spielplatz gestaltet werden soll. Harald Barie, Mitglied der Arbeitsgruppe und zuständig für die Kinderbeteiligung, meint dazu: „Wir wollen den Kindern möglichst früh vermitteln, dass sie mitbestimmen können. Das ist unser pädagogischer Anspruch bei diesen Projekten.“

Der Prozess ist komplex und dauert oft Monate. Nach ersten Begehungen werden Ideen entwickelt. Dabei spielen auch Faktoren wie Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz eine große Rolle. Mit den konkreten Vorschlägen werden die Kinder dann miteinbezogen und dürfen mitentscheiden, welche Spiel-Elemente letztendlich angeschafft werden. Submissionsverfahren, Lieferzeiten und Aufbau nehmen weitere Monate in Anspruch. Deshalb laufen immer mehrere Spielplatz-Projekte parallel, die sich in unterschiedlichen Stadien befinden.

Und so funktioniert der Beteiligungsprozess: An den neu zu gestaltenden Plätzen werden zunächst Briefkästen aufgestellt, in welche die Kinder aus der Umgebung ihre Wünsche und Ideen einwerfen können. Ein eigens gegründeter Kinderrat wertet die einzelnen Wünsche aus. Die Arbeitsgruppe leitet die Wünsche und Ideen dann an mehrere Firmen weiter, die auf dieser Grundlage verschiedene Entwürfe erstellen und bei der Stadtverwaltung einreichen.

Der Kinderrat wählt die beiden besten Entwürfe aus, und die Kinder dürfen abschließend über den jeweiligen Favoriten abstimmen. Beim Entscheidungsprozess in der Schönbuchstraße haben insgesamt 289 Kinder abgestimmt; beim Spielplatz Danziger Straße waren sogar 365 Kinder beteiligt.

Zum Abschluss des Beteiligungsprozesses werden die Kinder informiert, welche Entwürfe gewonnen haben und wie der jeweilige Spielplatz bald aussehen wird. Dann müssen sich die Kinder noch ein wenig gedulden, bis alle neuen Geräte aufgebaut sind, der Fallschutz eingebaut wurde und der neu gesäte Rasen angewachsen ist. Jeder neu gestaltete Spielplatz wird von Oberbürgermeister Steffen Hertwig persönlich eingeweiht. Selbstverständlich werden zu dieser Feier auch alle an der Neugestaltung beteiligten Kinder und Schüler eingeladen. (KJR/snp)

Erscheinung
Neckarsulm Journal
Ausgabe 32/2025
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