Eine entspannte Radtour führte uns zu einem energieautarken Haus in Philippsburg. Wir trafen dort einen Häuslebauer der besonderen Art. Rolf König ist mit seinem Haus nicht ans öffentliche Stromnetz angeschlossen. Den Energiebedarf seines Neubaus erhält er vor allem durch große PV-Anlagen. Diese decken übers Jahr mehr als den kompletten Strombedarf, die Energiebilanz ist autark. Nur während der Monate November bis Januar muss mit einem Holzofen zusätzlich geheizt werden. Dass das so klappt, liegt mit an der speziellen Bauweise des Biosolarhauses:
Das Haus-im-Haus-System
Es besteht aus zwei separaten Hüllen:
Zwischen dem Innenhaus und dem Außenhaus besteht ein Leerraum, der als thermischer Puffer dient. Die transparente Gebäudehülle des Außenhauses, beispielsweise am Dach, lässt Sonnenlicht durch. Die Sonnenenergie erwärmt die Luft im Zwischenraum, wodurch eine natürliche Wärmehülle um das Innenhaus entsteht. Dieser Treibhauseffekt sorgt dafür, dass das Haus im Haus nahezu vollständig ohne zusätzliche Heizung auskommt, was fossile Brennstoffe schont und Heizkosten spart.
Um im Sommer eine Überhitzung zu vermeiden, kann der Zwischenraum als Kühlschicht genutzt werden. Lüftungsklappen an beiden Giebelseiten ermöglichen es, die warme Luft abzuführen und durch kühlere Luft zu ersetzen. Dies sorgt für ein angenehmes Raumklima auch bei hohen Außentemperaturen.
Der Zwischenraum dient auch als natürliche Lüftungsanlage. Die Hülle des Innenhauses ist Wasserdampf-diffusionsoffen, was bedeutet, dass sie Gase und Feuchtigkeit durchlässt. Diese steigen in den Luftmantel auf und entweichen durch die Membran der Außenhülle nach außen.
Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe.
Ihr OV-Bündnis 90/Die Grünen Graben-Neudorf