Die CDU Walzbachtal begrüßt den Infoabend zum Thema Wohnraumaktivierung sehr, da diese Veranstaltung durch unseren Antrag in der Gemeinderatssitzung im März 2024 zum Thema Erfassung des Wohnraumleerstandes und Ermittlung von Fördermöglichkeiten und Lösungsvorschläge, die leer stehenden Wohneinheiten in den Wohnungsmarkt zu bringen, initiiert wurde.
Zum Hintergrund: Laut der letzten Zensus-Umfrage wurde ermittelt, dass Walzbachtal 4.613 Wohneinheiten hat, von denen 2.719 durch die Eigentümer selbst bewohnt und 1.702 vermietet werden. Das bedeutet, dass in Walzbachtal 185 Wohneinheiten leer stehen, was etwa die 9-fache Anzahl an derzeitigen Wohneinheiten des Wohngebietes Bäderäcker in Wössingen entspricht. Hinzu kommt, dass wenn die Kinder aus dem Haus sind, die Wohnhäuser oft zu groß für ihre Eigentümer sind, so dass diese nur noch einen Teil bewohnen. Dieser allerdings schwerer zu fassende potentielle Wohnraum kommt noch hinzu. Walzbachtal steht hier fast genau im bundesweiten Durchschnitt mit knapp über 4 %. Bundesweit suchen hunderttausende Menschen nach Wohnraum. Gleichzeitig stehen etwa 2 Millionen Wohneinheiten bundesweit leer, aus den unterschiedlichsten Gründen. Sei es energetische Sanierungsverpflichtungen bei Vermietung, schlechte Erfahrungen mit vorherigen Mietern oder mangelnde bauliche Voraussetzungen (z. B. offener Treppenaufgang, keine Küchenanschlüsse oder zweites Bad).
Dies führt zu einem Bedarf an neuen Baugebieten. Allerdings steht dies in einem Zielkonflikt. In der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, den täglichen Zuwachs an Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland von heute rund 52 Hektar pro Tag bis zum Jahr 2030 auf unter 30 Hektar pro Tag zu reduzieren, um bis zum Jahr 2050 einen Flächenverbrauch von netto Null im Sinne einer Flächenkreislaufwirtschaft zu erreichen. Dabei geht es auch um den Schutz und die Erhaltung landwirtschaftlicher Flächen. Das heißt, die Ausweisung neu zu erschließender Wohngebiete sollte mit Bedacht erfolgen.
Das unter Nicole Razavi (CDU) geführte Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen in Baden-Württemberg hat dazu folgenden Ansatz, um Denkanstöße zum Umbau und zum Teilen solcher Häuser zu geben. Die Eigentümer eines Einfamilienhauses können mit einer geförderten Beratung durch einen Architekten eine erste Einschätzung erhalten, wie ungenutzter Wohnraum aktiviert werden kann. Weitere Fördermittel aus den sich aus der Beratung ergebenden Maßnahmen stehen weiterhin zur Verfügung, bspw. zur energetischen Sanierung oder für barrierefreies Wohnen. Seit diesem Jahr gibt es auch eine Förderung für den Umzug selbst.
Wir danken dem Rathaus für die Organisation und freuen uns über zahlreiche Interessierte und einen guten Austausch beim ‚Infoabend Wohnraumaktivierung‘ am 02. Juli 2025. Die Veranstaltung findet im Wössinger Hof statt und beginnt um 19:00 Uhr.