Großes Interesse am Vorhaben:

Infomesse zum geplanten Windpark „Lindenrain“

Die gesetzliche Zielsetzung ist klar: Deutschland möchte weg von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas.
Infoabend Windpark-Vorhaben
Foto: Landratsamt Calw

Die Länder haben die Aufgabe, Photovoltaik und Windkraft auszubauen – die Suche nach geeigneten und wirtschaftlichen Standorten läuft seit einigen Monaten. Mittlerweile nehmen die ersten Projekte in den Vorranggebieten Fahrt auf. Ein solches befindet sich zwischen Stammheim, Gültlingen und Gechingen.

Dieses Gebiet trägt den Namen „Lindenrain“ und umfasst die Vorranggebiete WC16, 17 und 28 des Teilregionalplans Windenergie des Regionalverbands Nordschwarzwald. Der Projektentwickler Alterric hat von den drei beteiligten Kommunen den Auftrag erhalten, für dieses Areal ein Konzept für einen Windpark zu entwickeln. Die Planung erfolgt gemeinsam mit den Städten Calw und Wildberg sowie der Gemeinde Gechingen. Den aktuellen Stand präsentierten Vertreter von Alterric vergangenen Montag bei einer Infomesse im Maria-von-Linden-Gymnasium in Stammheim. Zahlreiche Interessierte nutzten die Gelegenheit, sich aus erster Hand zu informieren.

Calws Oberbürgermeister Florian Kling umriss – auch im Namen seiner Kollegen Ulrich Bünger (Wildberg) und Jens Häußler (Gechingen) – zunächst den Weg, der überhaupt zu diesem Projekt geführt hat. Zu den Meilensteinen gehören hier vor allem die Ausweisung eines Windvorranggebiets durch den Regionalverband Nordschwarzwald, die Suche nach einem geeigneten Projektpartner und die interkommunale Abstimmung sowie die Entscheidung, dass die Kommunen selbst das Thema angehen möchten, statt nur zuzusehen, wie andere Windräder vor der eigenen Haustür bauen.

Falk Burkhardt, Niederlassungsleiter des Herrenberger Standortes von Alterric, ging auf die Notwendigkeit alternativer Energiegewinnung ein. Eigentlich sei es schon nicht mehr kurz vor 12, sondern eher schon kurz nach 12. Der Klimawandel schreite rasant voran, die Temperaturen, der Niederschlag und damit einhergehende Trockenheit verändern sich deutlich zum Nachteil der Natur. Es werde Zeit, zu handeln – unter anderem durch Engagement in Sachen Windkraft.

Über den Windpark „Lindenrain“

Genauer auf den aktuellen Stand ging Sven Gerstlauer ein, der als Projektleiter bei Alterric für den Windpark „Lindenrain“ verantwortlich zeichnet. Das Projekt befindet sich noch in der Planungsphase, die notwendigen Gutachten liegen größtenteils vor. Die tatsächliche Anzahl der Windräder hängt vom Verlauf des Genehmigungsverfahrens beim Landrats-
amt ab. Aktuell wird die Errichtung von fünf bis acht Windenergieanlagen in Betracht gezogen. Ihre Gesamthöhe inklusive Rotorblätter wird 266,5 Meter betragen. Der geplante Abstand der Anlagen (Luftlinie) zu den nächstgelegenen Ortslagen beträgt zu Gechingens Gewerbegebiet rund 1.100 Meter, zu Holzbronn etwa 1.500 Meter, zu Stammheim etwa 1.000 Meter und zu Gültlingen etwa 2.050 Meter. Wenn alles nach Plan läuft, könnte der Windpark 2029 in Betrieb gehen. Wo möglich wolle man bei dem Projekt lokale Unternehmen einbeziehen, so Sven Gerstlauer.

Infomesse mit diversen Ständen

Im Anschluss an die Sachvorträge hatten die Besucher ausreichend Gelegenheit, sich an verschiedenen Stellwänden und Infoständen auf eigene Faust zu informieren. Die drei Bürgermeister, Vertreter von Alterric, Ansprechpartner vom Regionalverband Nordschwarzwald sowie Bürger, die entweder für oder gegen den Bau der Windkraftanlagen Stellung bezogen, tauschten sich angeregt in kleineren Gruppen mit den Interessierten aus.

Dabei ging es um ganz unterschiedliche Themen, sei es Natur- und Artenschutz oder Schall und Schattenwurf. Manche wollten mehr über den Bauverlauf und die Leitungsplanung wissen, andere interessierten sich für die Finanzierung. Auch die Frage, wie effektiv Windkraftanlagen in einem Wald sind, kam aufs Tapet. Spannend zu sehen waren für einige Besucher zudem die Visualisierungen mit den geplanten Anlagen, was es deutlich erleichterte, sich das mögliche Endergebnis in der Landschaft vorzustellen. Der Austausch mit Bürgern der Pro- und der Contra-Seite bereicherte den Abend zusätzlich.

Das Interesse der Bürger war groß. Sie lasen aufmerksam die Zahlen und Daten auf den Stellwänden durch, prägten sich Grafiken ein, fotografierten Zusammenfassungen für das eigene Archiv, machten sich Notizen und stellten gezielte Rückfragen. So entstand genau der rege und informative Austausch im Vorfeld der Maßnahme, den sich die Organisatoren der Infomesse erhofft hatten.

Erscheinung
exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUM
12.07.2025
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