Mit einem kurzen Rückblick auf die im September 2024 erfolgte erste Informationsveranstaltung zur Neubebauung des „Engel-Areals“ begrüßte Bürgermeister Norman Link die interessierten Gäste im Bürgersaal des Rathauses. Seitens der FWD-Hausbau GmbH waren die Geschäftsführer Matthias Günther und Marc Zenz in Begleitung von Hans Kübler angereist, und für die evangelische Sozialstation Mosbach ist die Geschäftsführerin Olga Arnold nach Neckargerach gekommen. Auch sie hieß Norman Link herzlich willkommen.
Im Folgenden erläuterte Matthias Günther zunächst die Grundzüge des Projekts. Demnach sei das übergeordnete Ziel, ein gemeinschaftliches Wohnen in einer guten Hausgemeinschaft in Neckargerach anbieten zu können. Das „betreute Wohnen“ sei demnach eine Wohnform, die es den Menschen ermöglichen soll, möglichst lange und möglichst selbstständig in den eigenen vier Wänden zu leben. Auch nach der Fertigstellung des Wohnprojekts bleibe die FWD an Bord durch das Modell der Mietgarantie – also dem Angebot, Wohnungen von Eigentümern zu vermieten, solange sie selbst die Wohnung nicht nutzen können oder wollen.
Mit Blick auf die im Spätsommer des vergangenen Jahres durchgeführte Umfrage sei der Rücklauf sehr gut gewesen. Auszugsweise stellte Herr Günther die Ergebnisse kurz vor. Klar erkennbar war hieraus die Hauptmotivation derjenigen, die sich rückgemeldet haben: Im Alter auf eine gute medizinische/pflegerische oder hauswirtschaftliche Hilfe zurückgreifen zu können.
Die grundsätzliche Konzeption des betreuten Wohnens stellte Herr Günther vor, bevor Olga Arnold als Geschäftsführerin der evangelischen Sozialstation Mosbach übernahm. Die Sozialstation sei demnach als Betreuungsträger bei dem Wohnprojekt vorgesehen. Adressaten für die projektierten Wohnungen seien Menschen über 60 Jahre oder mit einem Behinderungsgrad ab 50 %. Erwerben können aber selbstverständlich auch Menschen, die diese Kriterien nicht erfüllen, aber frühzeitig Vorsorge schaffen wollen. Das betreute Wohnen sei eine Kombination aus eigenständigem Wohnen in einer Gemeinschaft mit entsprechender Unterstützung, da gerade eine Vereinsamung im Alter eine nicht zu unterschätzende Komponente sei. Insofern sei ein Ziel des betreuten Wohnens auch, Lebensfreude zu vermitteln und Menschen möglichst lange in Aktivität zu halten. Mit der obligatorischen Betreuungspauschale finanziert die Wohngemeinschaft eine dann von der Sozialstation beauftragte Person, die regelmäßig vor Ort sei und unter anderem auch die Aufgabe habe, die Menschen zu motivieren, an der Gesellschaft teilzuhaben – einen „Schubser“ zu geben. Sie solle ein Ansprechpartner sein, Hilfe organisieren und unterstützen bei Fragen zur Pflege und Ähnliches.
In dem vorgestellten Konzept sei ein Grundservice vorgesehen, der mit der Miete bezahlt werde – eine fest vereinbarte Basisleistung für alle Bewohnerinnen und Bewohner. Hinzu kämen dann frei wählbare Leistungen (Pflege, Haushaltshilfe, Essen …), je nach Wunsch oder Bedarf. Zu diesem Grundservice gehöre der feste Ansprechpartner vor Ort, der regelmäßig erreichbar ist. Diese Person organisiere beispielsweise Gemeinschaftsangebote: Ausflüge, Kaffeenachmittage, kreative Runden. Sie habe zudem auch die Aufgabe zu vernetzen – mit lokalen Akteuren, Gruppierungen und Vereinen – für ein lebendiges Miteinander. Weitere Leistung im Rahmen des Grundservices sei die Beratung bei Fragen zu Pflege, Gesundheit, Wohnen usw. oder auch die Unterstützung bei Anträgen zur Pflege oder Ähnliches.
Auch die Nutzung und Koordination des Gemeinschaftsraums gehöre zum Aufgabenspektrum. Der monatliche Beitrag umfasst ca. 80 – 90 Euro als Teil der Nebenkosten.
Wahlleistungen können auch über Partner „hinzugebucht“ werden. Diese können Pflegeleistungen umfassen, Haushaltshilfen, Fahrdienste, Essen auf Rädern und vieles mehr.
Nach der Beantwortung von Fragen dankte BM Norman Link für die Präsentationen und die „Schaffung von Klarheit“ in den Fragen, die seit der 1. Informationsveranstaltung aufgekommen sind.
Für Interessierte, die an der Informationsveranstaltung nicht teilnehmen konnten, sind im Rathaus (Bürgerbüro) noch Karten für eine Interessensbekundung erhältlich.