Die derzeit immer konkreter werdenden Planungen für große Solarstromanlagen und Windkraftanlagen im Kraichgau haben beim letzten Vereinstreffen für eine volle Sängerstube gesorgt.
Anhand der öffentlich verfügbaren Planungsunterlagen des Forst BW auf Bruchsaler und Kraichtaler Gemarkung sowie der Homepage des Windkraftprojektierers EnBW für den geplanten Windpark Kraichtal wurden die Daten anschaulich zusammengestellt und dienten als Diskussionsgrundlage.
Es wurde vor allem auch auf die Frage eingegangen:„Wer hat was vom Bau einer Windkraftanlage?“ Als Erstes hat die Welt dadurch deutlich weniger CO₂-Freisetzungen, da weniger fossile Brennstoffe für die Stromerzeugung verbrannt werden müssen. Die Grundstückseigentümer, auf deren Grundstücke die Windkraftanlagen stehen sowie deren direkte Nachbarn, bekommen jährliche Pachtzahlungen und die Gemeinden bekommen pro erzeugter Kilowattstunde Windstrom 0,2 Cent Kommunalabgabe, so dies im Vertrag mit dem Anlagenbetreiber vereinbart wird. Schließlich können auch die einzelnen Bürger sich mit Geldeinlagen am wirtschaftlichen Erfolg der Windkraftanlagen beteiligen oder auch von einem günstigen, regionalen Windstromtarif für ihren eigenen Strombedarf profitieren. Eine sehr einfache und sozial gerechte Variante ist ein sogenannter „Bürgerstrombonus“ oder ein „Energiewendegeld“.
Hier kann jeder am Ende des Jahres seine Stromrechnung beim Windkraftbetreiber einreichen und bekommt dann einen definierten Anteil seiner Stromkosten von ihm erstattet. Damit kann wirklich jeder Nachbar einer Windkraftanlage vom sauber produzierten Windstrom in seiner Nähe profitieren. Solche Punkte müssen im abzuschließenden Gestattungsvertrag zwischen dem Grundstückseigentümer und dem Windkraftanlagenbetreiber im Vorfeld vereinbart werden.
All diese verschiedenen Möglichkeiten wurden in einer sachlichen und offenen Diskussion miteinander besprochen.
Viele der Anwesenden hörten von diesen recht einfachen Mitteln zur Erhöhung der Akzeptanz bei den Bürgern vor Ort beim Bau von Windkraftanlagen zum ersten Mal. Das Anliegen des Initiativkreises ist es, solche Informationen an die Bürgerinnen und Bürger weiterzugeben. (ks/red)