Der Inklusionsbeirat nahm am europäischen Protesttag der Menschen mit Behinderung am 5.Mai an der Kundgebung des Aktionsbündnisses Inklusion und des BiBez e.V. auf dem Friedrich-Ebert-Platz teil.
„Wir gehen mit auf die Straße und setzen als Vertreter des Inklusionsbeirats gerne ein Zeichen aus Schwetzingen“, meinten die beiden Mitglieder Ewa Kowalewska und Raquel Rempp, die mit den Liedern des „Klimachors“ mitsangen und den vielen Rednern Beifall klatschten. „Um eine wirkliche und vollständige Teilhabe zu realisieren, gibt es noch enorm viel zu tun. Wir müssen endlich handeln und nicht weiter nur über Inklusion reden“, sind sich die beiden engagierten Frauen und Vertreter des Inklusionsbeirats einig. Die UN-Behindertenrechtskonvention ist seit 2009 geltendes Recht in Deutschland, das von allen staatlichen Stellen umgesetzt werden muss. „Es ist an der Zeit, dass Menschen mit Behinderungen nicht als Bittsteller dastehen und nach Inklusion betteln. Wir brauchen mehr Selbstbewusstsein und müssen unser geltendes Recht einfordern“, ist Ewa Kowalewska – alleinerziehende Mutter eines 15-jährigen schwerstbehinderten Sohnes - sicher, dass der Zeitpunkt für mehr Umsetzung von Inklusion jetzt gekommen ist. Menschen mit Behinderungen müssten tagtäglich für ihre Rechte kämpfen. Sei es mit der behördlichen Bürokratie oder tatsächlich auf der Straße, mit empathielosen Mitmenschen. „Warum macht man es uns so schwer?“, fragten sich die Teilnehmer der Kundgebung. Nicht jeder Mensch mit Behinderung hat die Kraft, sich immer wieder mit Behörden auseinanderzusetzen, viele resignieren und geben auf, fordern ihre Rechte nicht ein. „Das darf nicht sein!“, bekräftigt Rempp,
„Inklusion geht uns alle an. Wir dürfen nicht weiter die Augen davor verschließen. Schon deswegen nicht, weil unsere Gesellschaft immer älter wird und es allein deswegen immer mehr Menschen mit sichtbaren und nicht sichtbaren Behinderungen geben wird. Alles, was die Kommunen jetzt in die Inklusion investieren würden, würde später allen zugutekommen. Sprüche von manchen, die Situation für Behinderte habe sich doch verbessert. Man gewähre ihnen doch jetzt auch schon Menschenrechte,“ verursachen mir eine Gänsehaut. Sind denn Behinderte keine Menschen, die wie alle anderen Menschen ein Recht auf Menschenrechte haben sollten?“, kritisiert sie.
Zum S-Bahnhof im Hirschacker und dem dortigen, nicht funktionierenden Aufzug (wir berichteten) konnte der Inklusionsbeirat noch eine weitere Information eruieren: Die Stadt ist nicht für die Inbetriebnahme zuständig, sie hatte den Aufzug nur finanziert. Der Betreiber ist DB InfraGO. Auf der Website ist als voraussichtliche Inbetriebnahme „Mai 2024“ vermerkt. Eine Anfrage laufe.