Bei MeToo, Kachelmann und vielen anderen Fällen geht es um die eine Frage: War es eine Vergewaltigung? Aber kann diese Frage überhaupt geklärt werden? Welche Folgen es haben kann, wenn die Erinnerung nicht mehr klar ist, weil beide sehr betrunken waren, beleuchtet der preisgekrönte Roman "Nichts, was uns passiert".
In der Dramenhandlung ist das „Nichts“ doch irgendwie passiert: Eine junge Frau und ein junger Mann lernen sich kennen, konsumieren auf einer Party sehr viel Alkohol, haben Sex. Und später erinnert sich die Frau undeutlich, dass sie doch vielleicht "Nein" gesagt hatte. Jede Person hat die gemeinsame Nacht ganz anders in Erinnerung. Auch auf der Bühne bleibt das Geschehen im Dunkeln. Das macht den Theaterabend ergreifend und spannend. Es steht Aussage gegen Aussage. Auch der Zuschauer steht vor der Frage, wem er glauben sollte.
„Nichts, was uns passiert“ ist eine Theaterfassung des mit dem „aspekte“-Literaturpreis ausgezeichneten Roman von Bettina Wilpert. Am Fr., 23. Mai, 20 Uhr, ist die multimediale Inszenierung mit den jungen Schauspielern Laura Álvarez und Jonas Werling im „theater am puls“ zu sehen. Im Anschluss an die Vorstellung stehen Schauspieler und Regisseur Joerg Mohr zu einem Publikumsgespräch zur Verfügung. Karten im regulären Verkauf (16 Euro, ermäßigt 12 Euro) gibt es bei www.theater-am-puls.de oder 06202 9269 996 (9 – 18 Uhr). (bs)