Kinder & Jugend

Integrationshilfe für Kinder in der Kita neu gedacht

Pilotprojekt in Karlsdorf-Neuthard und Hambrücken Mit dem Pilotprojekt „Pooling in der Kita“ beschreitet der Landkreis Karlsruhe neue Wege in...

Pilotprojekt in Karlsdorf-Neuthard und Hambrücken

Mit dem Pilotprojekt „Pooling in der Kita“ beschreitet der Landkreis Karlsruhe neue Wege in der frühkindlichen Förderung und Hilfegewährung. Seit Februar 2024 wird im katholischen Kindergarten Don Bosco in Karlsdorf-Neuthard sowie seit September 2024 im katholischen Kindergarten St. Martin in Hambrücken ein neues Projekt erprobt, das die Integrationshilfe durch ein Pooling-Angebot ersetzt.

Der Bedarf ist groß: Im Landkreis Karlsruhe erhalten rund 220 Kinder (Jahr 2024) eine Integrationshilfe in ihrer Kita. Eine solche Hilfe wird vom Landratsamt Karlsruhe gewährt, wenn eine körperliche, geistige oder seelische Behinderung des Kindes vorliegt, die zu einer Einschränkung in der Teilhabe im Kita-Alltag führen kann. Das bedeutet, dass ein Kind nicht in vollem Umfang an den Aktivitäten und dem Miteinander in der Kita teilnehmen kann – sei es beim Spielen, Lernen, Essen, Ausflügen oder im Umgang mit anderen Kindern. Diese Kinder benötigen eine zusätzliche pädagogische Förderung und gegebenenfalls eine begleitende Unterstützung, um den Besuch der Kita sicherzustellen. Die Zahl der Anträge für diese Art von Hilfen ist im Landratsamt Karlsruhe in den letzten Jahren stark gestiegen – häufig verbunden mit langen Wartezeiten aufgrund fehlender Fachkräfte und ausstehender medizinischer Begutachtung. Aus diesem Grund wurde das Pilotprojekt „Pooling in der Kita“ initiiert. Fünf Kinder sollen von einer Fachkraft in der Kita gezielt gefördert werden. Im Gegensatz zur klassischen Integrationshilfe ist eine Fachkraft an vier bis fünf Tagen pro Woche in der Kita und kann dadurch intensiver und ganzheitlich mit den fünf Kindern arbeiten – statt mehrerer Fachkräfte, die nur stundenweise kommen.

Gemeinsam mit dem Kita-Team vor Ort gestalten die Heilpädagoginnen Einzelförderungen, Kleingruppenangebote, Elternarbeit und geben Impulse für den Gruppenalltag. Am Standort Don Bosco sind seit Projektbeginn zwei Heilpädagoginnen der Heilpädagogischen Praxis Ulrich Zimmermann (Bruchsal) tätig. In Hambrücken kooperiert die Kita St. Martin mit der Praxis für Heilpädagogik und Marte Meo Tim Zimmermann (Ubstadt-Weiher). Die Heilpädagoginnen werden nicht auf den Mindestpersonalschlüssel angerechnet. Der Hilfebedarf des einzelnen Kindes ist durch die Hilfe im Rahmen des Poolings gedeckt.

Das Projekt lohnt sich – die reduzierten Betreuungszeiten der Kinder konnten erweitert werden, können in den Gruppenalltag mit anderen Kindern integriert werden und die Erzieherinnen und Erzieher werden handlungssicherer. Die Gemeindeverwaltungen unterstützen das Projekt und berichten von positiven Effekten in der Zusammenarbeit mit Eltern.

Dieses Pilotprojekt mit reinem Modellcharakter wird aktuell an den beiden Standorten bis Dezember 2025 bzw. Januar 2026 erprobt. Viermal jährlich finden Auswertungsgespräche statt, um die Wirksamkeit zu überprüfen.

Wie mit den Erkenntnissen aus den beiden Pilotstandorten weitergearbeitet werden kann, steht zur fachlichen Diskussion im Jugendhilfe- und Sozialausschuss des Landkreises Karlsruhe im September 2025.

Erscheinung
Amtsblatt der Gemeinde Hambrücken
NUSSBAUM+
Ausgabe 25/2025
von Gemeinde Hambrücken
20.06.2025
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