GR Bruno Sauer dankt dem Referenten für Migration, Flucht und Integration & Strategische Sozialarbeit beim DRK-Kreisverband Heidelberg/Rhein-Neckar e.V. Herrn Katawi für seinen Vortrag.
Er gibt für die Fraktion der Freie Wähler-Bürgerliste e. V. folgende Stellungnahme zum Sachstandsbericht ab:
„Herr Katawi, Sie haben nun einige Sachstandsberichte hier im Rat abgegeben. Und auch wenn Sie dies heute in einer anderen Funktion tun, Sie haben hier stets einen besonders positiven Eindruck hinterlassen. Dass Sie heute nicht mehr als Integrationsmanager, sondern als Referent hier vortragen, mag zwar keine materielle überragende Verbesserung für Sie sein, jedoch ist es ein Zeichen von Wertschätzung. Wertschätzung für Ihr besonderes Geschick und Ihre menschliche Art beim Thema Integration. Wenn Menschen bei Ihnen immer noch anrufen, weil Sie Ihre Telefonnummer noch nicht abgeschaltet haben, dann zeigt dies einerseits, dass Sie nicht eigennützig und dazu ein Kümmerer sind. Nur bei Menschen, welche sich um einen oder um etwas kümmern, ruft man an.
Wenn Menschen uns endgültig verlassen, sprechen wir oft davon, ob und wenn ja, welche Spuren diese Menschen hinterlassen haben. Sie, Herr Katawi, haben in jedem Fall positive Spuren hinterlassen, diese sind hoffentlich Ansporn für die Ihnen in Ihrer Arbeit nachfolgen werden.
Ganz persönlich, aber auch im Namen der Fraktion der Freie Wähler-Bürgerliste e. V., darf ich Ihnen Herr Katawi heute für Ihre bisherige Arbeit und insbesondere für Ihr spürbares Engagement aussprechen. Ein Amt innezuhaben ist das eine, es sprichwörtlich mit Leben zu erfüllen, wie sie es getan haben, ist das andere. Sie haben es verstanden, mit Ihrer sympathischen und beruhigenden Art bei der jeweiligen Darstellung des Jahresberichts das in der Gesellschaft oft sehr intensiv diskutierte Thema Integration in ein positives Licht zu rücken und auch Erfolge aufzeigen zu können. Sie haben es geschafft, das große Bild Integration aus den einzelnen Mosaiksteinchen zusammenzusetzen.
Wir hoffen, dass die Menschen, welche ggf. durch Sie im Integrationsmanagement vermittelt werden könnten, uns hilfreich sein werden.
Erst in der letzten Sitzung haben wir beim Thema Innenverdichtung festgestellt, dass Integration und die dafür notwendigen Unterbringungsmöglichkeiten in Konkurrenz mit dem allgemeinen Wohnungsmarkt steht, was auch zu Spannungen führt.
Finanzielle Grenzen sind für die Kommunen eine immer größere Hürde bei der Umsetzung von Integration. Das Konnexitätsprinzip ist essentiell, aber essentieller ist es, dass es auch vom Land tatsächlich mit Leben erfüllt wird. Wer bestellt, sprich Aufgaben den Kommunen überträgt, der muss diese auch angemessen für die jeweilige Aufgabenbewältigung finanzieren.
Die dezentrale Unterbringung wie vom vor Jahren GR beschossen, wird auch weiter die Grundlage der Umsetzung der Integration sein müssen. Konzentrierte Unterbringungen bergen zu viel sozialen Sprengstoff in sich. Konflikte beim Thema Unterbringung von fremden Menschen sind immer vorhanden, insbesondere, wenn unterschiedliche Kulturen aufeinandertreffen und lassen sich nie gänzlich ausschließen. Insgesamt gilt es, die nicht einfachen, aber erforderlichen Abwägungen immer wieder aufs Neue sachgerecht zu treffen.
Bezüglich der notwendigen Gespräche im Zusammenhang mit Unterbringung in der Folge der Erstaufnahme muss ich Ihnen Herr Spanberger dahingehend widersprechen, dass das Führen von Gesprächen mit den betroffenen Personengruppen immer wichtig ist. Diese Gespräche sind meist nicht einfach, aber sie sind sozusagen das „soziale Schmiermittel“, um Konflikte zu minimieren und im besten Fall zu vermeiden.
In der Geschichte der Menschheit ist der Weltuntergang schon oft vorhergesagt worden. Aber die Staaten und auch Kommunen sind immer noch da und müssen die jeweiligen Probleme der jeweiligen Zeit lösen. Irgendwie werden wir auch jetzt diese Herausforderung meistern. Der Gemeinderat wurde schließlich gewählt, um zusammen mit der Verwaltung dies zu schaffen.“
Für die Freie Wähler-Bürgerliste e. V.
Bruno Sauer, Gemeinderat