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Ist Eishockey spielen gefährlich? – Verletzungsrisiko im Hobby-Eishockey – ein realistischer Vergleich

Eishockey ist eine schnelle Teamsportart mit klaren Regeln und konsequenter Schutzausrüstung. Im Hobby- und Amateurbereich liegt das Verletzungsrisiko...
Zwei junge Eishockeyspieler liegen auf dem Eis direkt vor dem Torbereich. Der Spieler links trägt einen schwarzen Helm und ein weißes Trikot mit roten und schwarzen Akzenten. Er ist ausgestreckt und liegt teilweise auf einem blauen und weißen Reebok-Torwartschutz. Rechts daneben liegt ein weiterer Spieler, vermutlich der Torwart, mit gelbem und weißem Trikot sowie weißem Helm bäuchlings auf dem Eis.
Ist Eishockey spielen gefährlich?Foto: BE

Eishockey ist eine schnelle Teamsportart mit klaren Regeln und konsequenter Schutzausrüstung. Im Hobby- und Amateurbereich liegt das Verletzungsrisiko insgesamt moderat und ist mit anderen populären Freizeit- und Ballsportarten vergleichbar. Deutschlandweit ereignen sich pro Jahr schätzungsweise etwa 2 Millionen Sportverletzungen über alle Sportarten und Bereiche; gut zwei Drittel dieser Unfälle entfallen im Vereinssport vor allem auf Fußball, Handball, Basketball und Volleyball, obwohl dort nur etwa ein Drittel der Sportler organisiert ist. Das zeigt: Häufigkeit von Verletzungen ist stärker mit sportartspezifischen Belastungen und Schutzstandards verbunden als mit der „Härte“ eines Sports – und hier punktet Eishockey mit Vollausrüstung und strenger Regelüberwachung.

Im direkten Vergleich zu anderen Mannschaftssportarten ist im Breitensport die Körperregion „Sprunggelenk“ am häufigsten betroffen, gefolgt von Kopf und Hand – typische Folgen schneller Richtungswechsel, Sprünge und Zweikämpfe, wie sie gerade in Fußball und Handball häufig sind. Eishockeyspielende profitieren von Helm (Vollvisier im Jugendbereich), Handschuhen, Schienbein- und Ellbogenschützern sowie gepolsterter Kleidung. Diese Ausrüstung reduziert typische Oberflächenverletzungen und Prellungen und senkt die Schwere vieler Ereignisse; schwere Verletzungen treten im Amateurbereich deutlich seltener auf als im professionellen Spitzensport. Für Vereine ist zudem relevant: Übungsleitende tragen wesentlich zur Prävention bei, indem sie Technik schulen, Regeln durchsetzen und Trainingsmethodik an Leistungsstand und Alter anpassen.

Rahmenbedingungen sind entscheidend

Für Frauen zeigen große Datenanalysen im Profisport geschlechtsspezifische Unterschiede in Verletzungsmustern (zum Beispiel andere Schwerpunkte bei Knieverletzungen im Frauenfußball). Übertragen auf den Breitensport unterstreicht das die Bedeutung differenzierter Prävention: saubere Technik, adäquate Belastungssteuerung, spezifische Athletik (inklusive Rumpf- und Beinachsenstabilität) und konsequente Nutzung von Schutzausrüstung. Der Trend zu systematischer, geschlechtsspezifischer Erfassung und Prävention wächst – ein Gewinn für alle Amateurvereine, die Trainingsinhalte entsprechend ausrichten. Auch wenn die genannten Profidaten nicht 1:1 auf den Hobbybereich übertragbar sind, stärken sie das Argument für strukturiertes Training und klare Schutzstandards, die im Eishockey traditionell verankert sind.

Im Jugendbereich ist das Risiko besonders gut steuerbar. Der Einstieg erfolgt über Laufschulen und technikorientierte Trainings, wodurch sich Stürze und unkontrollierte Situationen früh reduzieren. Zudem ist die Schutzausrüstung hier am umfassendsten (Helm mit Gitter, Handschuhe, Schienbeinschoner, Ellbogenschoner, Halsschutz, Brustschutz und Schutzhose). In Schulen wurden bereits vor einigen Jahren über 476.000 Sportverletzungen pro Jahr erfasst – ein Hinweis darauf, wie groß die Gesamtbasis jugendlicher Sportaktivität ist. Entscheidend ist daher nicht, ob Kinder Sport treiben (sie sollen es tun!), sondern unter welchen Rahmenbedingungen: strukturierte Anleitung, altersgerechte Progression, klare Regeln und verpflichtende Schutzausrüstung. Genau hier hat der Jugend-Eishockeybetrieb seine Stärken.

Kein Risikosport

Ein Blick auf den Breitensport insgesamt zeigt, wie relevant Vereinsstrukturen für Sicherheit sind: Millionen Menschen sind aktiv, und aktuelle Erhebungen mit großen Stichproben betonen die Rolle guter Organisation, verlässlicher Trainingspraxis und Prävention. Für Vereine heißt das, Sicherheitsstandards sichtbar zu machen und kontinuierlich weiterzuentwickeln – vom Einsteigerkurs bis zum Mannschaftstraining. Eishockeyvereine, die Technik, Regelkunde und Ausrüstung konsequent verbinden, positionieren sich im Vergleich vorteilhaft.

Fazit: Hobby-Eishockey ist kein „Risikosport“ im Sinne überdurchschnittlicher Verletzungsgefahr. Im Gegenteil: Die Kombination aus verpflichtender, wirksamer Schutzausrüstung, klarer Regelstruktur, technikorientiertem Training und geschlechtersensibler Prävention sorgt für ein insgesamt moderates Risiko – im Erwachsenen- wie im Jugendbereich. Damit ist Eishockey eine verantwortungsvolle und attraktive Wahl für alle Altersgruppen. Beim EHC Wiesloch legen wir besonderen Wert auf sichere Laufschulen, gute Technikvermittlung und verlässliche Betreuung, sodass unsere Spielerinnen und Spieler mit Freude und Sicherheit aufs Eis gehen. (be/red)

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