Bürgerinnen und Bürger können auf der Starkregengefahrenkarte der Glems-Region nachsehen, welche Straßen bei einem Starkregenereignis mit hoher Wahrscheinlichkeit überschwemmt werden könnten. Die Karten unterstützen auch die Städte und Kommunen dabei, etwa bei neuen Bauprojekten, die Auswirkungen von heftigem Regen mit einzukalkulieren.
Bei einem Starkregenereignis fällt innerhalb kurzer Zeit eine große Menge Regen. Kanalisationen und Böden können diese Mengen teilweise nicht schnell genug aufnehmen, was zu Überschwemmungen, Sturzfluten und Erosion führt. Besonders in Städten kann es zu überlasteten Abwassersystemen und überfluteten Straßen oder Kellern kommen. In ländlichen Gebieten kann Starkregen Hangrutsche und Bodenerosion auslösen.
Auf den Ernstfall können sich Bürgerinnen und Bürger vorbereiten. Auch die Stadt Leonberg nimmt die Vorbereitung ernst, damit der Ernstfall überschaubar bleibt und Menschenleben nicht gefährdet sind. Im Verbund der „Glems-Region“ – bestehend aus den Glemsanrainern Ditzingen, Schwieberdingen, Gerlingen, Hemmingen, Markgröningen, Leonberg, Korntal-Münchingen und Stuttgart – entstand im vergangenen Jahr eine Starkregengefahrenkarte.
Auf der Karte können Bürgerinnen und Bürger erkennen, welche Straßen bei einem solchen Ereignis mit hoher Wahrscheinlichkeit besonders betroffen sein könnten. Neben den sogenannten maximalen Überflutungstiefen gibt die Karte auch die Fließrichtung und die Fließintensität an. Häuslebauer und -besitzer erkennen auf diese Weise schnell, ob sie in einem besonders gefährdeten Gebiet leben und können entsprechende Vorkehrungen treffen.
Die Idee der Karten ist nicht neu. Sie wurden schon einmal zu Beginn der Glems-Region mittels hydrologischen, hydraulischen sowie Niederschlagsmodellen erstellt. Hinzu kam die jeweilige Ortskenntnis durch lokale Expertinnen und Experten. Weil sich die Niederschlagsmengen und die Landschaft jedoch verändern, und auch die Technik immer genauere Daten liefert, war es an der Zeit, die Karten auf den neuesten Stand zu bringen.
Eine Erkenntnis in Leonberg war etwa, dass der Abfluss des Wassers vermutlich durch ein genaueres Geländemodell und Unterschiede in den Bodendaten geringer ist als bisher angenommen. In Korntal-Münchingen würde sich auf dem Sportplatz deutlich mehr Wasser ansammeln, als man eigentlich dachte. Und in Ditzingen gäbe es laut neuer Datenlage bei einem Starkregenereignis eine größere Ausdehnung des Fließwegs und deutlich mehr Wasser. Die Starkregengefahrenkarte finden alle Interessierten im Internet unter www.starkregengefahr.de/baden-wuerttemberg/glems.
Vorbereiten kann sich auch jede Einzelperson. So finden Bürgerinnen und Bürger unter www.leonberg.de/Bevölkerungsschutz eine Vielzahl an Handlungsempfehlungen, um im Ernstfall zügig und vor allem eigenmächtig handeln zu können.