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Jährlich grüßt das Murmeltier – Rinderbluten im Wildpark Schwarzach

„Rinderbluten“ - ein schlimmer Ausdruck für eine harmlose Vorsorge Jährlich werden unsere Rinder auf den sogenannten BHV1 Virus getestet....
Foto: Fotos: Selina Keilhauer/Gemeinde Schwarzach

„Rinderbluten“ - ein schlimmer Ausdruck für eine harmlose Vorsorge

Jährlich werden unsere Rinder auf den sogenannten BHV1 Virus getestet. Das Bovine Herpesvirus Typ 1 (BHV1) ist eine Infektionskrankheit, welche bei Rindern unterschiedliche Verlaufsformen haben kann. Neben grippeartigen Erscheinungen wie Fieber und Nasenausfluss können die Symptome bis zum Milchrückgang und Erkrankungen der Fortpflanzungsorgane führen. Um den Termin nicht zu vergessen, schickt das staatliche tierärztliche Untersuchungsamt in jedem Jahr eine Erinnerung. Die Pflicht zur Testung der Rinder bei freiem Bestand gibt es in ganz Deutschland. Spätestens, wenn das Tier den jeweiligen Betrieb verlassen soll, muss getestet werden.

Für die Testung werden wenige Milliliter Blut von unseren Rindern entnommen. Hierfür kommen die Rinder in einen Fangstand oder werden in einem kleineren Gatter fixiert. Dort können die Tiere dann bequem stehen und die Mitarbeiter haben die Möglichkeit, ohne Gefahr das Tier zu untersuchen.

Unsere Tierärztin Dr. Nicole Hohneder entnimmt das Blut an der Unterseite der Schwanzwurzel, während die Mitarbeiter das Tier ablenken oder beruhigend auf dieses einreden. Auf Nachfrage erklärte die Tierärztin, dass dort die Vene am besten sichtbar ist und so für das Tier der Vorgang schnell und stressfrei über die Bühne geht. Alternativ könne man mit einem Stauschlauch auch das Blut am Hals entnehmen, was aber einen deutlich größeren Stressaufwand für Tier und Mensch bedeuten würde.

Auch die Trächtigkeit der weiblichen Tiere kann direkt durch die Blutprobenentnahme festgestellt werden. Dieses Angebot nimmt unser Tierpfleger Pascal Herzog dankend an. So kann er sich auch gleich einen Überblick über den zu erwartenden Nachwuchs verschaffen.

Alle zwei bis drei Jahre werden die Tiere auch auf Leukose und Rinderbrucellose getestet. Während enzootische Leukose eine Infektion ist, die zu Tumorerkrankungen führen kann, ist Rinderbrucellose eine anzeigepflichtige Tierseuche, die zu Spätaborten bei den betroffenen Tieren führt.

In allen Fällen ist Vorsorge besser als Nachsorge, und so können bereits getestete Tiere jederzeit den Park verlassen, ohne dass es einer erneuten Testung bedarf.

Nach erfolgreicher Blutentnahme geht es nach wenigen Minuten für die Tiere schon wieder auf die Anlage. Belohnt mit einigen Leckereien, ist der kleine „Piecks“ schnell vergessen.

Erscheinung
Kleiner Odenwald – aktuell
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Ausgabe 47/2024
von Wildpark Schwarzach
21.11.2024
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