Durlachs Altstadt attraktiver mit mehr Kunstangeboten zu gestalten und mithilfe auch der Gastronomien zum Einkaufserlebnis zu machen, liegt ihr besonders am Herzen. Auch mit den Kolleginnen und Kollegen im Stadtamt, Gemeinderat und der Stadt Karlsruhe arbeitet sie gerne zusammen. Was sonst noch anliegt, sagt Durlachs Ortsvorsteherin Alexandra Ries im Gespräch.
Alexandra Ries: Persönlich die Sorge um die geopolitische Lage. Das geht nicht spurlos an mir vorüber. Was mich bezogen auf Durlach bewegt, ist auch, ob und wie wir es schaffen, unsere ganzen öffentlichen Veranstaltungen und Aktivitäten wie das Altstadtfest, den Kultursommer etc., bezogen auf die Sicherheitsvorkehrungen und die Sicherheit der Menschen, durchführen zu können. Ich hoffe, dass wir unser gesellschaftliches Leben in der gewohnten Art und Weise erhalten können, weil es das ist, was Durlach ausmacht – die Stadtgesellschaft. Da steckt soviel drin in den Aktivitäten, dass wir da den Fokus drauf legen müssen.
Ries: Alles, Kindheitserinnerungen, Fahrten mit Oma und Opa sowie Schulausflüge. Sie hat immer wieder dazugehört. So eine Fahrt war immer mit der Freude verbunden, was uns oben erwartet.
Ries: Die VBK haben auf Antrag des Ortschaftsrats (OR) ein Preisangebot übermittelt, was ein Ersatzverkehr kosten würde. Da kommen mehrere hunderttausende Euro zusammen. Die Kostenübernahme wäre eine politische Entscheidung des Gemeinderats und ich kann mir das angesichts der aktuellen Haushaltslage nicht vorstellen. Da müsste sicherlich eine andere Bus- oder Bahnverbindung weichen.
Ries: Im Mai werden wir im Ausschuss 2 mit dem Stadtplanungsamt das Gesamtkonzept noch mal betrachten und schauen, wie und ob die Änderungen ins Konzept passen.
Ries: Das Stadtplanungsamt hat die Parkplatzsituation ausführlich untersucht. Einerseits gibt es in mehreren Straßen eine hohe Nachfrage an Parkplätzen. Andererseits sind die beiden Parkhäuser nicht voll ausgelastet. Es bleibt weiterhin die Idee, auf dem Festhallenparkplatz ein Parkhaus zu bauen. Das wurde von der Stadtverwaltung nicht ausgeschlossen, aber auch nicht weiterverfolgt.
Ries: Ich nehme das ernst und trage das in das politische Gremium. Parkplätze führen immer zu einer heißen Diskussion. Das zeigt sich auch im Ortschaftsrat, dass es da unterschiedliche Meinungen und Interessen gibt. Die einen sehen das Allheilmittel für eine lebenswerte Stadt in Parkplätzen, die anderen in der Aufenthaltsqualität. Die Wahrheit liegt vermutlich in der Mitte.
Ries: Ich begrüße es sehr. Den bisherigen Organisatoren möchte ich für ihr jahrelanges Engagement ausdrücklich danken. Dass sich aus Durlach heraus ein neues Team gefunden hat, das das Format weiterführt, empfinde ich als großes Geschenk. Es ist auch ein Geschenk für die Künstlerinnen und Künstler.
Ries: Ja, denn auch den Einzelhandel bringt das weiter, wenn wir Veranstaltungen machen, die über das reine Einkaufserlebnis hinausgehen, den Umsatz fördern, für mehr Publikumsfrequenz in der Fußgängerzone und Altstadt sorgen sowie dafür, dass Menschen von außerhalb kommen und sich das Kunsterlebnis vor Ort ansehen. Für uns in Durlach spielt die Kunstszene schon immer eine große Rolle, durch offene Ateliers, Kunst im Rathausgewölbekeller etc., weil sie Menschen in die Stadt bringt und Menschen in der Stadt zusammenbringt.
Ries: Die Künstlerinnen und Künstler bekommen einen sehr großen Rabatt, um im Rathausgewölbekeller auszustellen. Das fördert der Ortschaftsrat ganz bewusst. Ähnlich verhält es sich mit dem Kultursommer, der sich gut entwickelt hat. Deshalb wollen wir das weiter beibehalten und fördern, weil es Durlach bereichert. Die Zuschauerzahlen steigen an. Mehr Künstlerinnen und Künstler bewerben sich, nicht nur aus Durlach, aber mit dem Schwerpunkt dort.
Ries: Der stationäre Einzelhandel in Durlach hat ähnliche Probleme wie der in anderen Städten auch. Der Online-Handel stellt eine große Konkurrenz dar. Um auch in Zukunft als Einzelstandort zu bestehen, müssen wir auf unsere bisherigen Stärken setzen und daran weiterarbeiten – alle gemeinsam. Der Charme einer mittelalterlichen Altstadt, die hohe Aufenthaltsqualität, das gastronomische Angebot und die große Anzahl kultureller Veranstaltungen ziehen viele Besucherinnen und Besucher an. Außerdem haben wir gute und stabile Strukturen vor Ort. Die vielen inhabergeführten Geschäfte sind ein echtes Plus, welches wir schätzen sollten. Zum Erhalt und Ausbau dieser Vorteile bedarf es meines Erachtens einer gezielten Förderung. Derzeit ist die Einzelhandelsförderung in Karlsruhe sehr stark auf die Karlsruher Innenstadt zugeschnitten. Die B-Zentren wie Durlach fallen bei Förderprogrammen oft durch das Raster. Der Ortschaftsrat befindet sich fraktionsübergreifend in Gesprächen mit den Verantwortlichen der Stadt, dies zu ändern. Letztendlich entscheiden aber Kundinnen und Kunden aus Durlach und Aue mit ihrem Einkaufsverhalten über ihren Einzelhandelsstandort.
Ries: Insgesamt ist der Austausch mit den Dienststellen der Stadt Karlsruhe positiv, die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen konstruktiv und von gegenseitiger Wertschätzung geprägt. Im Gemeinderat werden die Belange von Durlach mit Aufmerksamkeit und Interesse verfolgt. Die Stimme Durlachs wird im Gemeinderat durchaus wahrgenommen, was nicht zuletzt daran liegt, dass eine große Zahl an Gemeinderätinnen und -räten aus Durlach im Gemeinderat sitzen.
Ries: Das lässt sich nicht pauschal sagen. Je nach Themengebiet unterscheiden sich die Arbeitsprozesse stark. Am schnellsten läuft es, wenn es Stellen hier bei uns betrifft. Bei Bau-, Planungs- und Sanierungsprojekten haben wir schon eine lange Vorlaufzeit. Aktuell kommt die angespannte Haushaltslage dazu, was dazu führt, dass Projekte aufgeschoben oder nicht realisiert werden, weil sie nicht mehr finanzierbar sind.
Ries: Eine Sanierung ist nur unter sehr hohem Aufwand und Kosten denkbar, was derzeit wohl nicht finanzierbar ist. Anlässlich der Planungen des Kombibades überlegt man, dort evtl. noch mal eine neue „Festhalle“ zu bauen. Das wäre sinnvoll.
Ries: Das Turmbergbad bleibt erhalten. Es ist das besucherstärkste Freibad in Karlsruhe. Die Planung ist, dass zusätzlich ein Hallenbad errichtet wird. Die Besucherinnen und Besucher können es als Kombibad mit dem zusätzlichen Schwerpunkt Gesundheitsförderung nutzen. Die Stadtverwaltung arbeitet konkret an den Planungen. Das Projekt wird vorangetrieben. Man kann erst zum Schluss sehen, ob es realistisch ist. Die Verwaltung und das Dezernat gehen da mit großen Schritten voran, um eine Lösung zu finden.
Ries: Die Stadt Karlsruhe steht vor riesengroßen Herausforderungen, was den Haushalt anbelangt. Das betrifft auch das Stadtamt Durlach. Wir müssen auch dazu beitragen, die Haushaltslage zu sichern. Bisher ist es uns gelungen, ohne auf notwendiges Personal verzichten zu müssen. Was freiwillige Leistungen angeht, ist die Frage groß, ob wir das alles weiterfinanzieren und stemmen können. Wir tun alles dafür, dass es nicht zu Einschnitten kommt, können es aber nicht versprechen.
Ries: Ich freue mich, einige für Durlach sehr vielversprechende Projekte weiter begleiten zu dürfen. Hier möchte ich unter anderem die Neugestaltung des BMD-Areals und P90 herausgreifen. Ich wünsche mir, dass zeitgleich auch die Sanierung des Durlacher Stadteingangs voranschreitet. Dieser Bereich bietet für Durlach ein riesiges Potenzial. Wenn man an weiteren Wohnbau denkt, wäre es angebracht, die Bebauung Oberer Säuterich zu realisieren.
Die Fragen stellte Jennifer Warzecha.