Harald Jordan eröffnete die gut besuchte Versammlung im HdB um 19:00 Uhr. Nach der Begrüßung der Mitglieder bat er alle Anwesenden, sich zu erheben. Gemeinsam gedachten wir Siegfried Schulz, der im Juni verstorben ist. Harald stellte nochmals dar, welch herausragende Persönlichkeit Siegfried Schulz für den SPD-Ortsverein und für die Stadt Waldenbuch war. Wir alle vermissen ihn, er hinterlässt eine große Lücke in unseren Reihen. Wir waren uns einig, dass wir die bisher immer von Siegfried vorbereitete Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag weiterhin durchführen wollen. Sie hat bereits Tradition im Waldenbucher Veranstaltungskalender und wird aufgrund des turbulenten Weltgeschehens leider wieder immer wichtiger.
Beim Tagesordnungspunkt „politische Lage in Berlin und insbesondere der SPD“ entstand eine lebhafte Diskussion. Warum interessieren sich die Wähler nicht mehr für Wahlprogramme? Wie erreichen wir die Bürger besser? Was können wir dem Wählertrend zu rechtspopulistischen Parteien hin entgegenhalten? Woher kommt die Unzufriedenheit mit den demokratischen Parteien?
Nach meiner persönlichen Meinung liegt ein zentrales Problem darin, dass die Parteien konsequenterweise ihre politischen Ziele in den Wahlprogrammen formulieren und diese aber aufgrund der Mehrheitsverhältnisse und Kompromisszwänge nicht konsequent umsetzen können. Schnell heißt es dann, die Wahlversprechen wurden gebrochen. Aber wie soll eine Partei, die 16 % der Wählerstimmen bekam 100 % ihres Programms durchsetzen? Von gebrochenen Versprechen könnte man nur reden, wenn eine Partei die absolute Mehrheit im Bundestag hätte und ohne Koalitionspartner regieren könnte. Davon sind wir jedoch weit entfernt. Die Parteienlandschaft zersplittert sich so weit, dass selbst Zweierkoalitionen schon ein Glücksfall sind. Wenn es sich dabei um zwei Parteien handelt, deren unstrittiger Konsens die Bewahrung der Demokratie und die Achtung des Grundgesetzes ist, die in vielen Themen aber völlig konträre Positionen vertreten, müssen schmerzhafte Kompromisse eingegangen werden. Diese werden auch an der Parteibasis, wie bei uns in Waldenbuch konträr diskutiert.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Kassenprüfung. Der Prüfer bescheinigte der Kassiererin eine tadellose Kassenführung und schlug ihre Entlastung vor. Diesem Vorschlag folgte die Versammlung einstimmig.
Durch die Veränderungen im Vorstand war die Neuwahl der Kassiererin und die des Schriftführers nötig. Als Kassiererin wurde Rosa Maris Drodofsky bestätigt, als Schriftführer wurde Georg Göpfert gewählt.
Für 50 Jahre Mitgliedschaft in der SPD erhielten Ursula und Karl Heinz Leiser, Fritz Grauer und Georg Göpfert die Ehrenurkunde. Harald Jordan erwähnte einige bedeutende Ereignisse des Jahres 1975, dem Jahr, in dem die geehrten der SPD beitraten.
Um 21.15 Uhr beendete Elaine Rauhöft die Sitzung. So blieb Interessierten noch Zeit für die zweite Halbzeit des Fußball-EM-Halbfinales der Frauen.
Georg Göpfert für den SPD-Ortsverein