Am Freitag, den 17. Januar 2025, fand die 156. Jahreshauptversammlung der Abteilung Friedrichstal statt. Abteilungskommandant Frank Giraud konnte als Gäste Oberbürgermeisterin Petra Becker, den stellvertretenden Ortsvorsteher von Friedrichstal Reinhard Breyer, den Vorsitzenden des Stadtteilausschusses für Blankenloch und Büchig Sven Schiebel und für die Feuerwehr Stutensee Feuerwehrkommandant Gregor Peters begrüßen. 25 Kameradinnen und Kameraden der Einsatzabteilung sowie 6 Kameraden der Altersabteilung waren anwesend, und seitens der Presse war Martin Strohal (meinstutensee.de) vor Ort.
Im Jahr 2024 musste die Abteilung zu insgesamt 63 Einsätzen ausrücken, was im Vergleich zum Vorjahr mit 49 Einsätzen eine deutliche Zunahme darstellte.
Im Einzelnen waren es
Neben dem klassischen Einsatzgeschehen in Stutensee hob Frank Giraud in seiner Ansprache auch die Einsätze des Katastrophenschutzzuges „Hochwasser“ hervor, wie zum Beispiel beim Hochwasser im Saarland im Mai 2024 oder beim Hochwasser nach großem Starkregenereignis Mitte August in Gondelsheim und Bruchsal.
Um die anspruchsvollen Einsatzaufgaben erfolgreich bewältigen zu können, nahmen auch 2024 wieder Kameradinnen und Kameraden an verschiedenen Lehrgängen teil:
Ein besonderes Highlight im vergangenen Jahr war die erfolgreiche Teilnahme an den Leistungsabnahmen am 15. Juni 2024 in Pfinztal. Nach dreimonatigem intensivem Zusatztraining konnten unter der Leitung von Damian Pfettscher und Michael Franken die Kameradinnen und Kameraden aus der Abteilung Friedrichstal Pascal Giraud, Philip Köhler, Philipp Lang, Nadine Mommsen und Dominik Wulff mit großem Stolz das goldene Leistungsabzeichen entgegennehmen.
Besonders freute sich Frank Giraud auch darüber, dass im Rahmen einer Feierstunde im Friedrichstaler Feuerwehrhaus am 15. März 2024 die beiden Fachgruppen Boot und Tierrettung mit ihrer Indienststellung offiziell ihrer Bestimmung übergeben werden konnten.
Zum Schluss seiner Rede gab Frank Giraud noch einen Überblick über die aktuelle Personalsituation in der Abteilung Friedrichstal. Diese hatte sich im Vergleich zum Vorjahr leicht erholt. Zwar gab es einen Abgang durch Wegzug einer Kameradin, doch habe sich ein Kamerad zum Wiedereinstieg entschlossen und durch die sehr erfolgreiche Jugendarbeit konnte Frank Giraud die beiden Kameraden Niels Hornung und Pierre Nosty nun im Kreise der aktiven Abteilung begrüßen. Damit habe sich nun der Personalstand von 33 auf 35 aktive Feuerwehrangehörige in der Einsatzabteilung erhöht.
Er bedankte sich ganz besonders bei seinen Stellvertretern Benjamin und Armin Mommsen und bei der gesamten Mannschaft sehr herzlich für ihren aktiven Beitrag, die Abteilung Friedrichstal am Laufen zu halten und ihr großes Engagement. Zudem bei Feuerwehrkommandant Gregor Peters für sein stets offenes Ohr und seine Unterstützung.
Verena Mecke ging auf die vielen guten Beispiele gelebter Kameradschaft, die gemeinsamen Festveranstaltungen und zahlreichen Aktionen ein. Eine bunte Bilderschau machte dies in ihrer Präsentation anschaulich. Sei es ein Übungsabend mit Teambuilding und Knobel-Aufgaben, die Unterstützung des Vogelparks bei der Ententeich-„Putzete“, der Familienausflug mit Grillfest, vom Marktplatzfest bis Weihnachtsfeier: Unter all diesen Aktivitäten sei sicherlich die Teilnahme der Feuerwehr am Marktplatzfest vom 12. bis 14. Juli 2024 das größte Highlight gewesen. Ob „Firefighter Cocktailbar“ oder Kuchenverkauf: Hier habe es viele helfende Hände gebraucht und es zeigte sich einmal mehr, wie groß der Zusammenhalt in der Abteilung und die Unterstützung der Familien sei.
Dominik Wulff berichtete kurz über den aktuellen Kassenstand, der dank der Einnahmen aus dem Marktplatzfest sehr positiv sei. Die beiden Kassenprüfer Philip Köhler und Dr. Julian Schepperle bestätigten die sorgfältige und korrekte Kassenführung.
Lukas Bresnik konnte in seiner Ansprache auf ein ereignisreiches Jahr für die Jugendfeuerwehr zurückblicken. 13 Kinder und Jugendliche sind derzeit in der Jugendfeuerwehr der Abteilung Friedrichstal aktiv. Bei zwei Eintritten und zwei Übertritten in die Einsatzabteilung sei damit die Zahl der Mitglieder konstant geblieben. Die Warteliste sei stetig gefüllt, da neben der Kapazität der Fahrzeuge auch die der Betreuer hier den limitierenden Faktor darstelle.
2024 war neben den 17 normalen Übungsabenden wieder ein besonderes Highlight der sogenannte BF-Tag, der Tag Berufsfeuerwehr, bei dem die Jugendlichen 24 h gemeinsam Zeit verbrachten und wie echte Berufsfeuerwehrleute Einsätze und Alltagsleben wie z. B. gemeinsame Mahlzeiten, miteinander teilten. Vor der Übernachtung im Feuerwehrhaus stand noch eine Schauübung mit der Jahreshauptübung der Stutenseer Jugendfeuerwehr in Staffort auf dem Gelände der Terra Medica auf dem Programm. Die Kinder und Jugendlichen konnten hier beim Einsatzszenario „Brand einer Lagerhalle“ ihr Können unter Beweis stellen. Im Rahmen der Weihnachtsfeier der Jugendfeuerwehr stand dann auch noch ein Besuch bei der Flughafenfeuerwehr des Baden Airpark auf dem Programm, besonders begeistert waren die Kinder und Jugendlichen hier vom Löschfahrzeug für das Flugfeld.
Neben all den positiven Ereignissen sei weiterhin ein Wermutstropfen der fehlende Jugendraum, auch sei ein Umzug in das marode Nebengebäude keine wirkliche Option, stellte Lukas Bresnik kritisch fest. Für 2025 sei wieder ein buntes und anspruchsvolles Programm mit den Vorbereitungen für die Jugendflamme 1 und 2, Ausflügen, dem BF-Tag und dem Mitwirken am Tag der offenen Tür mit dem von der Jugendfeuerwehr neu gestalteten XL-Puzzle für die Spielstraße. Ohne die tatkräftige Unterstützung der anderen Jugendgruppenleiter, der Einsatzabteilung und der Abteilungsführung wäre das alles nicht möglich, dafür bedankte sich Lukas Bresnik ausdrücklich.
Feuerwehrkommandant Gregor Peters würdigte in seiner Rede die hohe Leistungsbereitschaft der Abteilung, die diese in den zahlreichen Einsätzen im Jahr 2024 unter Beweis gestellt habe. Dabei betonte er, dass die größte Beanspruchung weniger die reine Einsatzzahl oder die technischen Herausforderungen dabei wären:
Dafür seien die Feuerwehrangehörigen gut ausgebildet, dafür würde regelmäßig geübt, dafür würde gutes Equipment gebraucht und bereitgestellt.
Vielmehr seien es belastende Einsätze wie das Bahnunglück zu Jahresende, bei dem die Einsatzkräfte sich neben der Einsatzstelle selbst auch um die umstehenden Zeugen des Unglücks zu kümmern hatten.
Um insbesondere den Entscheidungsträgern in Gemeinderat und Stadtverwaltung zu vermitteln, was Feuerwehrarbeit wirklich bedeutete, sei leider weiterhin sehr viel Aufklärungsarbeit notwendig. Neben der notwendigen technischen Ausstattung der Feuerwehr sei es vor allem auch ausreichende Personalkapazität. Kritisch merkte er dabei an, dass sich fehlende Ressourcen hier eben nicht einfach kompensieren ließen – und überhaupt auch fachkundig personell zu besetzen seien. Für das Jahr 2025 wagte Peters eine optimistische Prognose bei der Umsetzung der Brandschutzbedarfsplanung und stellte auch positive Entwicklungen fest. So konnten die ersten Garnituren der leichten Schutzkleidung ausgegeben werden. Dafür bedankte er sich bei der Projektgruppe. Ebenso sei sowohl mit der Ersatzbeschaffung eines Fahrzeuges als auch dem Brand- und Katastrophenschutz als neuem Sachgebiet gute Weichenstellungen in der Stadtverwaltung vorgenommen worden.
Zum Schluss seiner Rede bedankte sich Gregor Peters insbesondere bei den Jugendleitern, sichere eine gute Jugendarbeit doch maßgeblich den Fortbestand der Abteilungen. Seinen Dank richtete Peters aber auch an alle, die Tag für Tag für den Einsatzdienst bereitstünden und an alle, die sich noch darüber hinaus einbrächten und dankte für ihre herausragende Motivation.
Reinhard Breyer überbrachte in Vertretung des Ortsvorstehers Lutz Schönthal die Grüße des Friedrichstaler Ortschaftsrates und bedankte sich sehr herzlich für den Einsatz und das Engagement der Feuerwehr, das „nicht hoch genug geschätzt werden kann.“
Frau Oberbürgermeisterin Petra Becker überbrachte in ihrer Rede die Grüße der Stadtverwaltung und lobte die herausragende Arbeit der Feuerwehr. Rund um die Uhr ehrenamtlich einsatzbereit zu sein, verdiene höchsten Respekt und sie bedanke sich ausdrücklich bei allen Feuerwehrangehörigen und bei Gregor Peters sehr herzlich für die herausragende Arbeit und ihren Einsatz für die Sicherheit der Stutenseer Bürgerinnen und Bürger. Sie versicherte ihre volle Unterstützung, auch wenn sie leider nicht verkünden könne, dass es im Hinblick auf den baulichen Zustand der Feuerwehrgebäude wirkliche Verbesserungen geben werde. Aufgrund der sehr angespannten Haushaltslage seien mehr als nur punktuelle Reparaturen finanziell einfach nicht drin. Sie nannte in diesem Zusammenhang, dass es für diese Bedarfe in der Stadtverwaltung nun eine Ansprechperson dafür gäbe. Sie bedauere sehr, dass nicht mehr möglich sei, führte Becker aus, aber es seien ihr derzeit die Hände gebunden, zumal auch das Regierungspräsidium Karlsruhe über die Haushaltsführung der Stadt wache. Immerhin sei es nun endlich gelungen, die lange offene Stelle in der Feuerwehrverwaltung zu besetzen, auch prognostizierte sie für das laufende Jahr eine Weiterentwicklung des Feuerwehrbedarfsplans.
Zu den angesprochenen Themen äußerten sich ein Kamerad und eine Kameradin kritisch und baten, an die Adresse der Stadtverwaltung gerichtet, Frau Oberbürgermeisterin Petra Becker die Anliegen der Feuerwehrangehörigen ernst zu nehmen. Und das ehrenamtliche Engagement nicht nur mit freundlichen Worten, sondern vor allem mit Taten wertzuschätzen.
Als Beispiele nannten sie die rechtzeitige Auszahlung der Einsatzentschädigungen und die zeitnahe Behebung der baulichen Schäden an den Feuerwehrhäusern. Zudem baten sie, die Feuerwehraktivitäten bei Veröffentlichungen der Stadt im Amtsblatt künftig mehr zu berücksichtigen. Oberbürgermeisterin Petra Becker nahm diese Einwände ernst und versprach, diese Themen mitzunehmen.
Damit endete der offizielle Teil und ein gemeinsames Essen bildete den Abschluss des Abends.
Die Abteilung Friedrichstal blickt nun voller Erwartungen auf das Jahr 2025 und wird sich auch weiterhin rund um die Uhr, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr für die Sicherheit der Bevölkerung Stutensees einsetzen.
Getreu dem Motto „Wir für Stutensee“.