Jahresrückblick 2024

Das Jahr 2024 ist schon fast vorbei und man fragt sich, wo ist die Zeit geblieben. Häufig nutzen wir diesen Moment am Jahresende, um innezuhalten und zurückzublicken – einen Blick auf die vergangenen Monate zu werfen. Für unsere Gemeinde war es ein Jahr, das von Veränderungen, Herausforderungen, aber auch von vielen positiven Entwicklungen geprägt war. In einer Welt, die weiterhin von globalen und regionalen Ereignissen beeinflusst wird, hat man den Eindruck, dass uns die Probleme überschütten und ein Licht am Ende nicht absehbar ist. Landrat Achim Brötel hat zum Kreishaushalt 2025 das Märchen vom „Esel, der den Karren zieht“ erzählt und ja, man stellt sich die Frage, wer soll die vielen Lasten und Anforderungen tragen oder gar bezahlen? Klar ist, dass es in manchen Bereichen Veränderungen bedarf und uns bewusst sein muss, welche Standards wir uns noch leisten können.

Dieser Jahresrückblick soll einen Überblick über die Ereignisse, Projekte und Initiativen geben, die unsere Kommune im Jahr 2024 beschäftigt haben. Wir möchten dabei nicht nur auf Erreichtes und Herausforderungen zurückblicken, sondern auch die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt würdigen, die uns in diesen Zeiten stark gemacht haben. Bereits im vergangenen Jahresrückblick hatte ich vom Eindruck berichtet, dass die Welt und auch die Politik aus den Fugen geraten ist. Der Eindruck hat sich leider weiter verstärkt. In den USA wurde ein neuer Präsident gewählt, der Werte vertritt, die wir Europäer uns nicht vorstellen können. Viele Unternehmen in Deutschland kündigen einen massiven Stellenabbau an und auch wir in Rosenberg sind mit der Schließung unseres größten Arbeitgebers direkt davon betroffen. 350 Arbeitsplätze werden bis Ende 2026 entfallen. Mit der Auflösung der Koalition in unserer Regierung und den damit erforderlichen Neuwahlen am 23. Februar 2025 möchte man die Hoffnung auf Stabilität und den Wunsch nach Normalität verbinden.

Auch ich bin positiv gestimmt und möchte nicht den Kopf in den Sand stecken. Wir haben in der Vergangenheit schwierige Situationen gemeistert und werden dies auch in der Zukunft tun. Als ländliche Gemeinde war es bisher nie leicht und wir möchten unseren Bürgerinnen und Bürgern eine gewisse Lebensqualität in Rosenberg und allen Ortsteilen bieten. Aber dies wird nicht umsonst sein. Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam als Gemeinschaft viele Hürden meistern und wichtige Schritte in die Zukunft erreichen.

Aber wenden wir den Blick auf unser Rosenberg und das Jahr 2024, dass vor allem durch Vielseitigkeit geprägt ist.

Rosenberg hat sich im Jahr 2023 auch auf den Weg gemacht, um eine MOGENA-Gemeinde (Modellgemeinde nachhaltiger Entwicklung) zu werden. Unter dem Leitsatz: Rosenberg – Heimat zukunftsfähig gestalten. Im Sommer 2024 wurden wir mit der Anerkennung als eine von drei MOGENA-Gemeinden in Baden-Württemberg belohnt. Eine einmalige Chance in den kommenden 5 Jahren unsere Gemeinde zukunftsfähig auszurichten. Unterstützt wird dies mit Fördermitteln in Höhe von 5 Mio. Euro, die für Rosenberg reserviert sind. Das erste Jahr ist mit 8 Anträgen gestartet. Darunter auch der Förderantrag für den Neubau des Dorfgemeinschaftshauses in Rosenberg im Anschluss an das Feuerwehrgerätehaus. Wir alle sollten aber die Chance nutzen und den Gebäudebestand in den Ortsmitten in den Fokus nehmen.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien beschäftigte uns auch im Jahr 2024.

Die erste Freiflächen-PV-Anlage in Sindolsheim ging ans Netz und im Herbst begannen die Bauarbeiten für die beiden Freiflächen-PV-Anlagen im Gewann „Gretenhecken“ und „Kuhdacher Weg“. Die Bauarbeiten sind hierzu fast abgeschlossen. Ergänzend liegt eine Anfrage zur Errichtung einer Freiflächen-PV-Anlage in Bronnacker vor. Damit hätten wir einen Ausbau von 31 ha in unserer Gemeinde und so die Vorgaben aus der Regionalplanung mehr als übertroffen. Auch die Regionalplanung für die Windkraft wird sich voraussichtlich auf einen kleinen Teil im Staatswald beschränken. Rosenberg ist und bleibt zu einem großen Teil Übungsgebiet der Heeresflieger Niederstetten. Mit dem Aufbau einer Dach-PV-Anlage am Kindergarten Hirschlanden und dem Einbau eines Batteriespeichers im Rathaus haben wir einen Großteil der Gemeindegebäude für die regenerative Energieerzeugung genutzt und damit unseren Beitrag geleistet.

Mit dem Quartierskonzept für die Biogasanlage konnten wir auch im Jahr 2024 eine weitere Untersuchung abschließen. Damit wurde aufgezeigt, wie sich die Biogasanlage neu ausrichten muss, um auf die neuen Rahmenbedingungen einzugehen. Uns als Gemeinde ist ein Erhalt der Biogasanlage sowie ein Weiterbetrieb des Nahwärmenetzes wichtig.

Bildung und Betreuung sind zwei wesentliche Bausteine einer Gemeinde. Die Geburtenzahlen sind immer noch erfreulich hoch und unsere Kindergärten haben eine sehr gute Belegung. Mit Unterstützung der Kinder- und Jugendstiftung wurden für den Kindergarten Hirschlanden neue Außenspielgeräte angeschafft, die nun im Frühjahr 2025 aufgebaut werden.

Die steigenden Kinderzahlen spürt man auch an der Grundschule und eine starke Nachfrage nach der Betreuung in der verlässlichen Grundschule spiegelt die gute Qualität wider. Seit rund 2 Jahren beschäftigt sich die Verwaltung mit der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung. Der Bauantrag wurde im Frühjahr gestellt und ebenso insgesamt 3 Förderanträge. Auf die Bewilligungsbescheide warten wir nun. Die Sanierung und die Erweiterung der Grundschule Rosenberg werden dabei die größte Investition in der Gemeinde einnehmen. Seit dem Sommer hat Sandra Flachsmann nun die kommissarische Schulleitung von Stefanie Kautzmann übernommen.

Der zweite Frühlingsempfang der Gemeinde Rosenberg in der Mehrzweckhalle Sindolsheim war der würdige Rahmen für die Verleihung der silbernen Gemeindenadel an Steffen Kress und bot viele Informationen über aktuelle Gemeindethemen.

Auch bei der aktuell größten Baustelle in der Gemeinde, dem Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Rosenberg, befinden wir uns auf der Zielgeraden. Aktuell werden die Außenanlagen hergestellt und innen hat nun der Fliesenleger mit seinen Arbeiten begonnen. Mit der Fertigstellung wird im Frühjahr 2025 gerechnet.

Ein paar Bauarbeiten gab es darüber hinaus noch in unserer Gemeinde. Das Neubaugebiet im Gewann Schindersacker in Bronnacker konnte fertiggestellt werden. Ebenso wurde die Straße im Eichgarten hergestellt und in der Verlängerung 5 neue Bauplätze geschaffen. Der Gemeindebauhof konnte im Sommer in die neuen Sozialräume umziehen und auch hier fehlt lediglich noch der Außenputz, um diese Maßnahme fertigzustellen. Im Dezember hat dann auch die Firma Heizmann das kleine Gebäude mit der Salzlagerhalle abgerissen. Eine Besonderheit war die Einweihung des kleinen Naherholungsgebiets Schwanzwiesensteg, das vollständig in Eigenleistung des Ortschaftsrats Rosenberg sowie der Bürgerschaft ausgeführt wurde.

Viele Feste bereicherten unser Gemeindeleben im Jahr 2024. Der 1. närrische Seniorennachmittag unter der Schirmherrschaft der Gemeinde im Dorfgemeinschaftshaus Hirschlanden war mit über 100 Besuchern aus allen Ortsteilen ein voller Erfolg.

Das Jubiläum 100 Jahre Schützenverein Sindolsheim wurde mit einem gelungenen Festakt in der Mehrzweckhalle gefeiert.

Das dreitägige Sportfest des TSV Rosenberg, die 1.-Mai-Feste, das Fest zum Sonnwendfeuer, das Grünkerndarrenfest in Sindolsheim, der Seniorenausflug der Gemeinde, ein gelungenes Kinderferienprogramm 2024 und der Weihnachtsmarkt runden ein abwechslungsreiches Jahr 2024 ab.

Unsere Gesellschaft ist im Wandel und nachdenklich stimmen dabei die Beschlüsse zur Vereinsauflösung des Gesangsvereins Hirschlanden sowie dem Kulturverein Schluckspechte. Im Jahr 2024 haben wir uns auch von Dekan und Pfarrer Rüdiger Krauth verabschiedet, der in seinen Ruhestand gewechselt ist.

Mit der Entscheidung zur Sicherung des Dauerbetriebs der Frankenbahn stimmte der Gemeinderat einer Vereinbarung zum Ausbau des Haltepunkts in Rosenberg zu. Die Gemeinde wird sich mit 250.000 € an den Ausbaukosten von 5,3 Mio. Euro beteiligen.

Wenn es um die Zukunft unserer Gemeinde geht, dann befasst man sich auch mit den Themen Ver- und Entsorgung. Mit einem Strukturgutachten in der Abwasserbeseitigung sollen die Weichen für eine langfristige Abwasserbeseitigung gestellt werden. Die Gründung des Zweckverbands sowie die erforderlichen Planungsleistungen sollen 2025 starten. Aber auch die Trinkwasserversorgung steht im Fokus, um die klimatischen Veränderungen auf das Trinkwasservorkommen der Gemeinde definieren zu können. Der Masterplan Wasserversorgung des Landes Baden-Württemberg hat verdeutlicht, dass unsere Wasserbilanz positiv ist. Das Wetter war im Jahr 2024 überwiegend durch viele Regenfälle gekennzeichnet, was für unseren Wald eigentlichsehrpositiv ist. Das Bauland bleibt aber auch dieses Jahr Hauptschadensgebiet des Borkenkäfers und auch bei unseren besten Waldflächen zeigen sich wieder erhebliche Schäden durch den Borkenkäfer.

Ich bin am Ende meines Jahresrückblicks angekommen und möchte noch auf ein Thema eingehen. Ich freue mich, dass sich wieder Bürgerinnen und Bürger an der Kommunalwahl zur Wahl gestellt haben. Wahlen sind die Basis unserer Demokratie, die unser Land und unsere Gesellschaft prägt. Und wir brauchen Menschen, die sich in unserer Gemeinde und in den Ortsteilen engagieren, und ich möchte alle Bürgerinnen und Bürger ansprechen, sich aktiv in unsere Gemeinschaft einzubringen.

Das Jahr 2024 war umfangreich und sicher habe ich das ein oder andere in meinem Bericht vergessen und bitte um Nachsicht. Dass diese ganzen Aufgabenpakete auch bearbeitet bzw. abgearbeitet werden können, ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde, aber auch für jeden Verein eine große Herausforderung. Dies funktioniert nur mit viel Vertrauen und Leidenschaft in einem guten Team. Hierfür möchte ich mich ganz herzlich bedanken.

Unsere Gemeinde ist auf einem guten Weg, wobei die Rahmenbedingungen schwieriger werden. Ich freue mich auf die gemeinsame Weiterentwicklung unserer Gemeinde und auf die Herausforderungen des Jahres 2025.

Ihr Ralph Matousek, Bürgermeister