Aus den Rathäusern

Jahresrückblick

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger, das neue Jahr ist erst wenige Tage alt – Zeit und Gelegenheit, Ihnen auch im Namen unseres Gemeinderats noch...

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

das neue Jahr ist erst wenige Tage alt – Zeit und Gelegenheit, Ihnen auch im Namen unseres Gemeinderats noch alles Gute für 2025 zu wünschen. Insbesondere Gesundheit, Zufriedenheit und Wohlergehen mögen Sie begleiten.

Sehr gerne möchte ich Sie gleich zu Beginn auf die Aufzeichnung der Weihnachtsfeier am Rathaus aufmerksam machen. Sie finden diese auf dem YouTube-Kanal der Gemeinde Neckargerach (https://www.youtube.com/@gemeindeneckargerach176).

Das vergangene Jahr war ereignisreich, hielt viele Herausforderungen für uns alle bereit und war auch für die Gemeinde Neckargerach nicht weniger aufregend. Im Folgenden will ich daher auf die wesentlichen Maßnahmen und Projekte zurückblicken.

Über den Jahreswechsel von 2023 auf 2024 erfolgte der Abbruch des ehemaligen Gasthauses „Engel“ direkt neben dem Rathaus. Es brauchte viele Jahre, bis die Gemeinde endlich die Gelegenheit erhielt, das seit langem leerstehenden Gebäude zu erwerben und schließlich das Gelände baureif zu machen. Die dort entstandene Lücke soll absehbar geschlossen werden. Unser gemeinsames Ziel ist es, die Ortsmitte lebendig zu erhalten und dort eine Wohnbebauung zu erreichen. Nach der Entscheidung für den Entwurf des Architekturbüros Fabrinsky aus Karlsruhe und für den interessierten Investor, der FWD Hausbau- und Grundstücks GmbH aus Dossenheim, ist es nun das gemeinsame Ziel hier, ein „betreutes Wohnen“ in barrierefreien Wohnungen zu ermöglichen. Eine erste Informationsveranstaltung hierzu hat es bereits gegeben und eine Umfrage hat stattgefunden. Aktuell werden die gesammelten Informationen ausgewertet und abgewogen, wie man dieses Projekt auch wirtschaftlich umsetzen kann.

Für die Gemeinde ist dieses Projekt zugleich auch eine Chance, in der Ortsmitte im Umfeld des Rathauses gestalterisch zu wirken. Hierbei geht es insbesondere darum, den Ortskern vom Straßenverkehr zu entlasten und zugleich den schwächeren Verkehrsteilnehmern (Fußgängern und Radfahrern) mehr Raum zu geben. Die Anpassung von Gehwegen und möglicherweise auch der Straße können in diesem Zuge erfolgen. Hierzu wird es sicherlich im Laufe des Jahres weitere Neuigkeiten geben. Dies gilt auch für die Zukunft des Sparkassengebäudes, das sich durch seine zentrale Lage auszeichnet. Auch hier wird an einem Konzept gearbeitet, das im Falle seiner Umsetzung den Ortskern aufwerten soll und für die Gemeinde wie auch deren Besucher einen Mehrwert bieten kann. Derzeit wird das Gebäude bewertet und absehbar muss die Entscheidung getroffen werden, ob die Gemeinde das Areal ebenfalls erwerben kann. Ob unser aller Wunsch nach einem Treffpunkt verbunden mit der Möglichkeit der Einkehr Wirklichkeit werden kann, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
Die örtliche Lage von „betreutem Wohnen“, dem Rathaus, dem Sparkassengebäude und dem Dorfplatz mitsamt Inselpark bietet jedenfalls Potential – und dieses wollen wir gemeinsam heben und entwickeln.

Die Entwicklung des Konzepts zur künftigen (Eigen-) Wasserversorgung der Gemeinden Neckargerach und Zwingenberg ist längst abgeschlossen – seit nunmehr fünf Jahren befinden wir uns in der Umsetzung desselben. Gebaut wurde bereits die Verbindungsleitung vom Tiefbrunnen Zwingenberg bis zum dortigen Hochbehälter. Ebenso ist die Erneuerung der Quellleitung aus dem Seebachtal bis zum Betriebsgebäude in Neckargerach inzwischen abgeschlossen. Eingebunden wurde im Zuge dessen auch die Drei-Dolen-Quelle, deren Wasser dann genutzt werden kann, wenn der neue Verbundhochbehälter mit entsprechender Filtertechnik gebaut wurde. Eben für diesen Verbundhochbehälter wurden die ersten Gewerke ausgeschrieben: der Erd- und Hochbau. Mit einem sehr guten Ausschreibungsergebnis werden im Laufe des Frühjahrs die Arbeiten beginnen. Es ist mit einer zweijährigen Bauzeit zu rechnen. Die Ausschreibung der Technik im Inneren des Behälters wird noch erfolgen.
Parallel wurde im vergangenen Herbst der Förderantrag für den letzten großen Bauabschnitt beim Land Baden-Württemberg eingereicht: der Bau der Verbindungsleitungen zwischen Neckargerach und Zwingenberg. Sollte hier eine Förderung im Laufe des Jahres zugesagt werden, könnte die Ausschreibung für dieses Projekt wiederum im Spätjahr erfolgen.
Weitgehend abgeschlossen werden konnte der Leitungsbau zwischen der Bushaltestelle an der Reichenbucherstraße und dem Standort des künftigen Hochbehälters. Dieses Projekt ist sozusagen vorbereitend, für den Hochbehälter und die Verbindungsleitungen in Absprache mit dem Land Baden-Württemberg erfolgt und steht kurz vorm Abschluss. Im Zuge dessen wurde auch die Stromanbindung des Hochbehälters mit verlegt, ebenso wie Datenleitungen für das künftige Prozessleitsystem. Der in großen Teilen marode Kanal in der neuen Schulstraße wurde ebenfalls ausgetauscht und auch die Netze BW ließ Kabel neu verlegen, was die Bauzeit erheblich verlängerte. Im Frühjahr soll das Projekt mit dem Einbau der Asphaltdeckschicht zum Abschluss gebracht werden. Abgeschlossen werden konnte bereits die Verbindungsleitung von Neckargerach nach Guttenbach, die dann in Betrieb genommen werden kann, wenn der Hochbehälter funktionsfähig ist und die neuen Leitungen in Richtung Zwingenberg verlegt worden sind. Es bedarf also noch ein wenig der Geduld.

Vollendet wurde die Sanierung der Viehwegsbrücke und deren Anschlüsse (Untere Wingert und Schützenstraße) durch den Einbau einer neuen Asphaltdecke. Auch der Untere Gertberg konnte im Zuge der Baumaßnahmen des Wasserzweckverbands in diesem Bereich mit einer neuen Asphaltdecke versehen werden.

Diese erwähnte Verbindungsleitung zwischen Neckargerach und Guttenbach wurde im Zuge des Baus der Abwasserdruckleitung zwischen Neckargerach und Obrigheim mitverlegt. Hier waren insbesondere der Leitungsbau unter dem Neckar hindurch ebenso wie nahe dem Tiefbrunnen auf Mörtelsteiner Gemarkung heraufordernd. Zum weitaus größten Teil ist der Tiefbau inzwischen abgeschlossen. Ein kleines Teilstück nahe dem Campingplatz Mörtelstein fehlt noch und schlussendlich muss auch die Asphaltdeckschicht noch eingebaut werden. Ob dies alles rechtzeitig zur kommenden Fahrradsaison geschafft wird, hängt unter anderem von der vorherrschenden Witterung ab, ebenso wie von naturschutzrechtlichen Fragestellungen. Damit am Ende die Abwasserdruckleitung auch in Betrieb gehen kann, sind umfangreiche Arbeiten auf dem Gelände der Kläranlage Neckargerach notwendig. Hier wird künftig die Pumpentechnik untergebracht, die das Abwasser pneumatisch nach Obrigheim befördern wird. Hierfür wird auch ein neuer und leistungsfähiger Stromanschluss notwendig, der von der „Unteren Au“ zur Kläranlage verlegt werden soll.

Abgeschlossen und zwischenzeitlich eingeweiht wurde die Hochwasserschutzmaßnahme nahe der Ortslage Lauerskreuz. Die zwei Feldwegedämme wurden komplett neu aufgebaut und mit Geröllfängen ausgestattet. Damit ist erstmals ein qualifizierter Hochwasserschutz oberhalb der Tiefen Steige sichergestellt. Da auch für die Zukunft mit Starkregenereignissen gerechnet werden muss, war es insbesondere das Ziel, das durch die Wassermassen mitgeführte Geröll künftig von der Ortslage Neckargerachs fernzuhalten. Die enormen Schäden, die durch das letzte massive Starkregenereignis 2016 zu beklagen waren, sollen dadurch minimiert werden.

Der Umbau des Rathauses erfolgte im Laufe des Jahres Stück für Stück. Nach langer Diskussion mit dem Denkmalamt konnte der ursprünglich an der Außenseite des Gebäudes angedachte Aufzug nicht umgesetzt werden. Stattdessen ist dieser nun im Inneren realisiert worden. Der Zugang ist hinter dem Gebäude nahe dem Zugang zur öffentlichen Toilette – aktuell fehlt noch die Klingel mitsamt Türöffner, die in Kürze noch installiert wird. Aber der barrierearme Zugang bis zur Ebene des Bürgerbüros, das vom Obergeschoss ins Erdgeschoss umgezogen ist, und des Bürgersaals ist nun endlich gewährleistet. Auch diese beiden Räumlichkeiten sind modernisiert worden. Der Bürgersaal wurde neu möbliert und ist nun insgesamt „heller“ und flexibler nutzbar für die unterschiedlichen Nutzungen, die hier vorgesehen sind.

Ein langer und in Teilen sehr nervenaufreibender Weg musste zur Breitband-Erschließung Neckargerachs zurückgelegt werden. Mehrfach wurden die Tiefbauunternehmen durch die BBV getauscht, mehrfach stand die Baustelle über Wochen komplett still, mehrfach mussten die zahlreichen Mängel reklamiert werden. Schlussendlich ist das Glasfasernetz hergestellt und die Hausanschlüsse funktionieren stabil – abgesehen von einem Stromausfall kürzlich – und die versprochene Geschwindigkeit der gebuchten Anschlüsse ist auch gegeben. Aufgrund der sehr durchwachsenen Erfahrungen in Neckargerach fiel die Entscheidung in Guttenbach eine neue Art der Glasfaserverlegung zu verwirklichen: das Stufenschleifverfahren. Die bisherigen Erfahrungen hierzu sind durchaus positiv. Innerhalb weniger Wochen ist die Trasse vollständig geschliffen und Leerrohre verlegt worden. Auch die ersten Hausanschlüsse sind bereits am Netz. In diesem Jahr soll zügig weitergearbeitet werden, sobald die Witterung dies zulässt.

Saniert wurden die beiden Gebäude unserer Kindergärten, die durch die kirchlichen Gemeinden getragen werden. Der evangelische Kindergarten wurde im Inneren auf Vordermann gebracht, der katholische Kindergarten energetisch saniert. Im „Alten Schulhaus“ wurden Räumlichkeiten für eine Kindertagespflege (TigeR) umgebaut. In der Grundschule wurde weiter in die Digitalisierung investiert und neue Schulmöbel erworben. Eine Verstärkung für Schule und Nachmittagsbetreuung sind die jungen Menschen, die ihren Bundesfreiwilligendienst in der Minneburgschule ableisten. Aufgrund der positiven Erfahrungen sollen auch weiterhin „Bufdi-Plätze“ angeboten werden.

Die Umsetzung dieser Vielzahl an Projekten wäre nicht möglich, wenn nicht die Akteure am gleichen Strang und in die gleiche ziehen würden. Mein herzlicher Dank gilt daher allen Projektpartnern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus und Bauhof und selbstverständlich den politischen Entscheidungsträgern. Hier ist natürlich der Gemeinderat zuallererst zu nennen. Ein großer Teil der Maßnahmen wurde noch durch den „alten“ Gemeinderat beschlossen – aber auch nach den Kommunalwahlen sind wichtige Entscheidungen getroffen worden. Ich freue mich auf die weitere intensive Zusammenarbeit!

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

unser neuer Gemeinderat wurde noch vor den Sommerferien verpflichtet und hatte bereits einiges zu tun. Auch in seinem Namen danke ich Ihnen sehr herzlich für Ihre Geduld, die aufgrund der Vielzahl an Baustellen so manches Mal arg strapaziert wurde. Auch in der kommenden Zeit werden die begonnenen Projekte fortgeführt oder neu begonnen. Wir freuen uns, wenn Sie dies positiv begleiten und Sie weiterhin Interesse am Geschehen in der Gemeinde haben.

Alles Gute und herzliche Grüße

Ihr

Norman Link

Erscheinung
Amtsblatt des GVV Neckargerach-Waldbrunn
NUSSBAUM+
Ausgabe 02/2025
von Gemeinde Neckargerach
10.01.2025
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