Dies und das

//Jahresunfallbilanz im Nordschwarzwald//

Rückgang der Unfallzahlen im Landkreis Calw und Pforzheim Das Jahr 2024 bringt erfreuliche Nachrichten für die Verkehrssicherheit im Zuständigkeitsbereich...

Rückgang der Unfallzahlen im Landkreis Calw und Pforzheim

Das Jahr 2024 bringt erfreuliche Nachrichten für die Verkehrssicherheit im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Pforzheim. Sowohl in den Städten als auch in den ländlicheren Regionen des Landkreises Calw zeigt sich ein deutlicher Rückgang der Gesamtunfallzahlen, besonders bei den Unfällen mit Personenschaden. Dies unterstreicht die positiven Auswirkungen der Verkehrssicherheitsmaßnahmen und die fortschreitende Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmenden.

Gesamtbilanz der Verkehrsunfälle im Jahr 2024

Im Jahr 2024 wurden im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Pforzheim insgesamt 16.510 Verkehrsunfälle polizeilich erfasst, was einen Rückgang von 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet (2023: 17.058 Unfälle). Besonders erfreulich ist der starke Rückgang der Verkehrsunfälle mit Personenschaden: Diese gingen um 12,5 Prozent zurück. Dank gezielter Präventionsmaßnahmen, die auf das Ziel der Vision Zero ausgerichtet sind, konnten weniger Todesopfer und schwerverletzte Personen verzeichnet werden.

Regionale Unterschiede und Entwicklungen

Der Stadtkreis Pforzheim sowie die Landkreise Calw und Freudenstadt zeigten ebenfalls einen Rückgang der Unfallzahlen, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Besonders stark war der Rückgang im Enzkreis (-19,6 Prozent), während der Landkreis Calw mit einem Rückgang von nur 2,7 Prozent im Vergleich zu den anderen Regionen am wenigsten von der allgemeinen positiven Entwicklung profitierte. Der Landkreis Freudenstadt erlebte sogar einen Anstieg von 2,2 Prozent bei den schweren Unfällen.

Zahl der Verunglückten und tödlich Verletzten

Im Jahr 2024 wurden insgesamt 1.496 Unfälle mit Personenschaden verzeichnet, bei denen 1.957 Personen verletzt oder getötet wurden (2023: 2.307). Darunter waren 1.630 Leichtverletzte, 308 Schwerverletzte und 19 tödlich Verunglückte. Dies stellt im Vergleich zu 2023 einen Rückgang der Verunglückten um 15,2 Prozent dar. Besonders bemerkenswert ist, dass in den Landkreisen Enzkreis und Freudenstadt die Zahl der Verkehrstoten deutlich gesenkt werden konnte.

Der Rückgang der Zahl der tödlich verunglückten Personen um 26,9 Prozent (von 26 auf 19) ist ein weiterer positiver Indikator für den Erfolg der Verkehrssicherheitsarbeit. Diese Zahl liegt deutlich unter dem Dreijahresschnitt der letzten drei Jahre (2020–2022), in dem jährlich durchschnittlich 29 Verkehrstote zu beklagen waren.

Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang

In den meisten Fällen wurden die tödlichen Unfälle von älteren Menschen und jungen Erwachsenen verursacht. Besonders tragisch ist der Anstieg der Zahl der tödlichen Unfälle, die durch die Nutzung von Elektro-Kleinstfahrzeugen (eKF) verursacht wurden. Auch bei den Motorradunfällen konnte eine deutliche Reduzierung der Unfallzahlen verzeichnet werden, während die Zahlen im Landkreis Calw stagnieren.

Verteilung der Unfallursachen

Die Hauptursachen für Unfälle mit Personenschaden waren im Jahr 2024 „Geschwindigkeit“ und „Abstand“. Insbesondere in den Landkreisen Calw und Freudenstadt, die eher ländlich geprägt sind, war „Geschwindigkeit“ die Hauptursache, während im Enzkreis die Ursache „Vorfahrt“ besonders negativ auffiel. In Pforzheim und auf der BAB 8 war häufig unzureichender Abstand der Auslöser für Verkehrsunfälle.

Ein immer größer werdendes Problem stellt die Ablenkung im Straßenverkehr durch Smartphones und ähnliche Geräte dar. Diese Unfallursache wurde seit 2021 gesondert erfasst, und auch 2024 gab es wieder Vorfälle, die eindeutig auf Ablenkung im Straßenverkehr zurückzuführen sind.

Unfälle mit besonderen Verkehrsbeteiligten

Die Anzahl der Unfälle mit Fußgängern und Radfahrern ist im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesenkt worden. Besonders in Pforzheim ist der Rückgang bei Unfällen mit Fußgängern und Radfahrern auffällig, während im Landkreis Calw ein Anstieg der Unfälle mit Fußgängern (+21,2 Prozent) zu verzeichnen ist.

Die Unfälle unter Beteiligung von Nutzern von Elektro-Kleinstfahrzeugen (eKF) sind um 40,6 Prozent angestiegen, was eine zunehmende Herausforderung für die Verkehrssicherheitsarbeit darstellt. Auch die Zahl der Motorradunfälle ist präsidiumsweit gesenkt worden, vor allem im Stadtkreis Pforzheim, wo die Zahl um 39 Prozent gefallen ist.

Verkehrsunfälle und Risikogruppen

Besonders hervorzuheben ist der Rückgang der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Kindern. Die Zahl der verunglückten Kinder ging im Jahr 2024 um 31,3 Prozent zurück. Ein wenig überraschend war der Anstieg der Unfälle mit jungen Erwachsenen im Landkreis Freudenstadt, während in Pforzheim und Calw die Zahlen rückläufig waren.

Bei den Unfällen mit älteren Verkehrsteilnehmern, die 65 Jahre oder älter sind, wurde ebenfalls ein Rückgang der Unfallzahlen um 4,6 Prozent verzeichnet. Besonders erfreulich ist, dass die Zahl der verunglückten Senioren um 14,2 Prozent gesenkt werden konnte.

Konsum berauschender Mittel

Unfälle, bei denen mindestens ein Beteiligter unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stand, sind ebenfalls rückläufig. Die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss ist um 23,4 Prozent gesenkt worden, während Unfälle unter Drogeneinfluss um 16,7 Prozent zurückgingen. Dieser Trend ist besonders in den Landkreisen Calw und Freudenstadt positiv auffällig.

Präventive Maßnahmen der Polizei

Die Polizei setzt auch im Jahr 2024 auf eine Kombination aus Aufklärung, Prävention und Kontrolle, um die Verkehrssicherheit weiter zu steigern. Ein wichtiger Bestandteil ist die verstärkte Kontrolle von Motorradfahrern und die Durchführung von Präventionsveranstaltungen, die im Jahr 2024 mit über 26.000 Teilnehmenden erfolgreich durchgeführt wurden. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass die Zahl der Verkehrsunfälle weiter sinkt und die Sicherheit auf den Straßen im Polizeipräsidium Pforzheim nachhaltig verbessert wird. (pm/red)

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