Dies und das

Jahrgang 1947 zu Gast in der Ausstellung der Donauschwaben

In einem kurzen Videovortrag erläuterte Gerhard Harich die Geschichte der heute in Spaichingen lebenden Donauschwaben und nannte sie als Beispiel...
Beeindruckende Information durch Gerhard Harich
Beeindruckende Information durch Gerhard HarichFoto: Ch.Eyrich

In einem kurzen Videovortrag erläuterte Gerhard Harich die Geschichte der heute in Spaichingen lebenden Donauschwaben und nannte sie als Beispiel für europäische Migration, verbunden mit Aufbrüchen und Begegnungen. Harich brachte als selbst Betroffener in einem von Emotionen, Leid und Integrationswillen gespickten Vortrag immer wieder zum Ausdruck, wie stolz das Heimatbewusstsein der Donauschwaben und gleichzeitig aber auch das Ankommen in unserer Stadt sichtbar war und ist. Die Donauschwaben sind die heutigen Nachkommen deutschsprachiger Siedler, die sich im damaligen Königreich Ungarn niedergelassen haben. Sie lebten über Jahrhunderte stets in friedlichem kulturellen Austausch mit den Nachbarn, den Rumänen Serben, Kroaten und anderen Völkern. Erst der Nationalsozialismus im zweiten Weltkrieg brachte für die Deutschen an der mittleren Donau den Verlust ihrer Heimat und man entzog sich durch Flucht der Internierung, Deportation und Vertreibung. Und so kamen nach dem Krieg über 1000 Donauschwaben in das damals noch kleine Spaichingen. Durch den Einsatz weitsichtiger Bürger konnten die Vertriebenen im hinteren Grund, nach dem nassen Gelände auch Klein Korea genannten Landstück, ein neues Zuhause aufbauen. Natürlich benötigte man eine anfängliche Eingewöhnungszeit mit den neuen Bewohnern, doch ihr Fleiß, ihre stets eingebrachte Integrationsbereitschaft in die für sie neuen Nachbarn in Spaichingen wurde geschätzt und auch bewundert. Heute sind die Donauschwaben eine nicht mehr wegzudenkende Gemeinschaft für das gesellschaftliche und kulturelle Leben in Spaichingen. Sie sind hier in allen Vereinen, Berufsgruppen und politischen Gremien gern gesehene Unterstützer des gemeinschaftlichen Lebens und haben trotzdem ihre ehemalige Heimat im Donaubecken nicht vergessen. Die Brücken zur alten Heimat bestehen über die Landsmannschaft der Donauschwaben und ihr Integrationsbesterben, die gelebte Völkerverständigung mit vorhandenem Toleranzbewusstsein sind stets sichtbare Charaktereigenschaften der Spaichinger „Neubürger“. Hierfür zeugen die wunderschönen Trachten, ihre Tänze bei fast allen Veranstaltungen und ihre gelebte Hilfsbereitschaft auf vielen Ebenen des täglichen Lebens.

Die Besucher waren von den Ausführungen Gerhard Harichs begeistert und zollten ihm ein hohes Lob für die mit unglaublichem Fleiß zusammengetragenen Ausstellungsstücke und Bildtafeln. Anschließend ging es dann zum Interessenaustausch und Zusammensitzen in die Traditionsgaststätte Ochsen.

Erscheinung
Spaichinger Woche
NUSSBAUM+
Ausgabe 18/2025
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