Am Samstag, 16. August, spielten die Jazz Huts ein sommerabendliches Konzert in der Ofterdinger Mühle. Statt der angekündigten vier kamen sogar fünf Musiker, die sich geschickt auf der kleinen Bühne mit Instrumenten und Technik einrichteten. Ute Kaiser führte die Band ein, und man erfuhr Interessantes, etwa dass drei der Mitglieder Musik studiert haben und die Sängerin Ulli Harant promovierte Meeresbiologin ist. Ulli Harant war es auch, die charmant und sympathisch durch das Programm führte, die einzelnen Titel erklärte und kleine Anekdoten dazu erzählte. Ihre ausdrucks- und kraftvolle, trotzdem immer sehr angenehme Stimme war der Mittelpunkt der Musik der Jazz Huts. Ganz gleich ob Jazz, Blues oder Bossanova; sie beherrschte jeden Stil souverän.
Es war aber keineswegs so, dass die übrigen Musiker zurückstehen mussten. Jeder kam als Solist und im Zusammenspiel zur Geltung: Thomas Müller am Bass, Schlagzeuger und Komponist Steffen Kuhn, Pianist Hans-Peter Hofmeister und Götz Ertle an Saxophon und Klarinette. Es gab reichlich begeisterten „Szenenapplaus“, wenn die einzelnen Musiker bei einem Solo brillierten.
Die Liste der gespielten Stücke enthielt viele Titel, die man schon einmal gehört hat, gleich zu Beginn, Straighten up and fly right von Nat King Cole oder Lullaby of Birdland von George Shearing, Nature Boy von Eden Abbaz und vieles mehr, was sich als Jazz Klassiker einordnen lässt. Ein besonderes Anliegen von Ulli Harant waren drei brasilianische Bossanova, bei denen sie zeigte, dass sie auch Portugiesisch beherrscht. Schließlich überraschte die Band noch mit zeitgenössischem Pop, David Guettas Titanium in Jazz Huts Interpretation. Nicht zu vergessen zwei Kompositionen des Schlagzeugers Steffen Kuhn, bewegend das als Zugabe gespielte Dinah, das er für seine Frau geschrieben hat.
Vor dem Konzert, in der Pause und danach hatte die Kleinkunstgruppe der Mühle für selbst gebackene Snacks und Getränke gesorgt. Zahlreiche Helfer kümmerten sich um die sympathischen Musiker und Gäste, und wie der Steinlach-Bote schrieb, blickte man am Ende des Abends in glückliche Gesichter.