Jeden Monat fünfzehn Tonnen

Seit 1998 sammelt die Tafel Tübingen Lebensmittel ein, die als nicht mehr geeignet für den Verkauf angesehen werden. Seitdem sind die Aktivitäten kräftig gewachsen. Jetzt wurde ein neuer Vorstand gewählt.

Zu groß, zu klein, zu unförmig, zu alt. In Deutschland werden jedes Jahr Millionen Tonnen noch genießbare, aber nicht mehr verkäufliche Lebensmittel aussortiert und landen im Müll. Damit geht wertvolles Essen verloren und es werden Ressourcen wie Wasser und Energie verschwendet.

Um dieser Wegwerfgesellschaft entgegenzuwirken, gründeten 13 Personen aus verschiedenen Kirchengemeinden auch in Tübingen 1998 nach dem Vorbild der Tafel Deutschland die Tafel Tübingen.

Heute arbeiten hier über 300 aktive ehrenamtliche Mitarbeiter im Fahrdienst, in der Vorbereitung, im Verkauf und in anderen Funktionen. Mit zwei Sprintern, zwei Elektroautos und einer Radkutsche werden morgens die ausgemusterten Lebensmittel abgeholt, rund fünfzehn Tonnen monatlich.

2024 zählten über 54 000 Personen – davon 21 000 Kinder – zu den Tafel-Kunden, die einmal wöchentlich zu einem symbolischen Betrag von einem Euro einkaufen können – soviel es die Versorgungslage gerade hergibt. Überschüsse werden abends von Mitgliedern der Tübinger Foodsharer eingesammelt. Sie bestücken damit neun Fair-Teiler, frei zugängliche Regale in Tübingen.

Bei den turnusmäßigen Neuwahlen wurden jetzt Detlef Kugele zum Ersten Vorsitzenden, Manfred Müller als Schatzmeister und Michael Heisters zum Schriftführer gewählt. Alle sind erfahrene Tafel-Mitarbeiter, ebenso wie die neuen Beisitzer Annika Husemann, Till Stoltenow und Andrea Karcher.

Reinhardt Seibert, der der Tafel seit 2016 als 1. Vorsitzender diente und in dieser Zeit Herausforderungen wie Corona, Ukraine-Krieg und den Umzug in neue Räume meisterte, erinnerte daran, wie groß und wichtig die Unterstützung der Tafel durch viele Förderer und Spender sei. Ohne diese könnte man die vielen Aktivitäten der heutigen Tafel nicht weiterführen.

Aktuell freut sich die Tafel über großzügige Spenden der Buchhandlung Osiander, des Konzertveranstalters „Songs from Above“ und des Rotary Club Reutlingen-Tübingen Süd.