Liebe Leserinnen und Leser, am Donnerstag feierten Katholiken aus Dossenheim, Schriesheim und Altenbach schon zum zwanzigsten Mal das Fronleichnamsfest über die Ortsgrenzen hinweg gemeinsam Fronleichnam. Es war schön zu erleben, dass trotz der Pfingstferien, die inzwischen ja immer mehr Menschen für eine Urlaubsreise nutzen, doch so viele gekommen sind, um den Glauben in großer Gemeinschaft zu feiern.
Die Musikkapelle Dossenheim und ein Chor aus Sängerinnen und Sängern der Kirchenchöre unserer Seelsorgeeinheit gaben dem Gottesdienst und der anschließenden Prozession ein besonderes musikalisches Gepräge geben. Dafür schon jetzt ein herzliches Dankeschön. Ihnen danke ich ebenso wie den Mitgliedern des Gemeindeteams, die das anschließende Beisammensein auf der Pfarrwiese geplant und organisiert und für Speis und Trank gesorgt haben. Da steckte wieder viel Engagement und Arbeit drin!
Auch in diesem Jahr durften wir uns wieder über einen bunten Fronleichnamsteppich vor dem Altar unserer Kirche freuen. Es ist inzwischen der 70. Teppich seiner Art in unsrer Seelsorgeeinheit. Er wird noch einige Wochen dort liegen und lädt täglich Kirchenbesucher*innen zum Betrachten ein. Den Mittelteil, der auf Styroporplatten gemalt ist, zeigt die Segnung der Kinder durch Jesus. Die Vorlage dazu lieferten dem Team um Helmut Ruland, Dieter Schmich und Michael Kulling eine alte Buchmalerei sowie wie eines der bunten Glasfenster im Chorraum unserer Dossenheimer Kirche.
Im Sand am Rande des Bildes liegt Kinderspielzeug und ein Schnuller. Ein friedliches Bild, wenn wir an unsere Spielplätze hier in Dossenheim denken. Doch wie sieht es aus, wenn das Spielzeug im Sand im Kriegsgebiet im Nahen Osten liegt?
Das Spielzeug im Sand verweist dort auf Vertreibung, Flucht oder sogar Tod. Und wenn Sie zum Ambo schauen, dann sehen Sie dort den Stuhl mit der Aufschrift „Ein Platz für Kinderrechte“ aus der vergangenen Sternsingeraktion. Bei aller Festfreude haben wir in diesem Jahr zu Fronleichnam die vielen Opfer der Kriege unserer Tage im Blick und da noch einmal besonders die Kinder.
Sie erleben in den zahlreichen Kriegs- und Konfliktgebieten auf dieser Welt unvorstellbares Leid. Für rund 27 Millionen Kinder bleibt dort der Zugang zu Bildung unerreichbar, da Schulen zerstört oder unsicher sind. Tausende Mädchen und Jungen werden jedes Jahr in kriegerischen Konflikten getötet, verletzt, verschleppt, in bewaffnete Gruppen rekrutiert, sexuell missbraucht oder zwangsverheiratet.
(R. Baier)