Etwa eine viertel Million Kinder ist aktuell als Kindersoldaten rekrutiert. Die Auswirkungen eines jeden Krieges sind verheerend und hinterlassen tiefe Spuren in ihrem Leben. 420 Millionen Kinder leben in einem Kriegs- oder Konfliktgebiet. Das sind fast doppelt so viele, wie noch vor 20 Jahren. Sie leiden an Angst, Hunger und Krankheiten. Hunderttausende leiden – und viele von ihnen sterben – an Kriegsfolgen wie Unterernährung, fehlendem Trinkwasser und mangelhafter medizinischer Versorgung. Krankenhäuser und Schulen werden angegriffen, humanitären Hilfsorganisationen wird der Zugang zu den Notleidenden verweigert. Sie alle haben wir in besonderer Weise in unser Beten und Singen hineingenommen.
An Fronleichnam schauen wir jedes Jahr nochmals zurück auf den Gründonnerstag, als Jesus mit seinen Jüngern zu Tisch saß und Brot und Wein mit ihnen teilte. Während dieses Mahls wusch er seinen Jüngern die Füße und gab ihnen den Auftrag, zu handeln, wie er an seinen Jüngern gehandelt hat.
Wenn wir also in den Zeichen von Brot und Wein besonders an ihn denken und in der Eucharistie seine Hingabe und Liebe feiern, dann sollen wir uns dabei bewusst machen, wozu wir Christen berufen sind: nämlich wie Jesus selbst einander Brot und Wein zu sein, das Leben miteinander zu teilen und uns so mit ihm und dem himmlischen Vater verbunden zu wissen.
Anders als am Gründonnerstag, wo der Blick auf den Karfreitag und den Kreuzestod Jesu keine rechte Freude aufkommen lässt, feiern wir an Fronleichnam die Gemeinschaft mit Jesu in Brot und Wein in österlicher Freude. Und anders als noch die Jünger am Ostertag blieben wir an diesem Tag nicht hinter verschlossenen Türen sitzen, sondern gingen in einer Prozession nach draußen und verkündeten lautstark und sichtbar, dass unser Glaube nicht an der Kirchentür endet und dass vom Geschehen am Altar der Kirche in Jesus Heil für die ganze Welt ausgeht. So feierten wir die Gemeinschaft mit Jesus Christus, gegenwärtig im Sakrament der Eucharistie, gegenwärtig in seinem Wort, gegenwärtig in allen Kindern, Frauen und Männern, die nah und fern unsere Hilfe, unseren Beistand und unser Gebet brauchen. Ich danke nochmals allen, die zum Gelingen dieses Festes in besonderer Weise beigetragen haben, ganz herzlich.
Ihr Pfarrer Ronny Baier