Ich schleppe mich am Freitagmorgen die Treppen des Hauptbaus nach oben. Ich habe ein wenig Muskelkater – einen von der Sorte, bei der man sich fragt, ob man heimlich einen Marathon gelaufen ist. Wenn man den ganzen Tag auf den Beinen war, ohne es zu merken, weil alles so kurzweilig war. Weil die Zeit geflogen ist. Weil das einer dieser Tage war, die Einstein meinte, als er sagte: Eine Stunde mit einem netten Menschen vergeht wie ein Wimpernschlag. Eine Minute auf dem heißen Ofen dagegen … na, ihr wisst schon.
Im Treppenhaus hängt eine Duftmischung aus Pizza, Zuckerwatte und einer ganzen Menge Spaß. Ein leiser Nachhall von Burgern, Schokofrüchten und Frittenfett. Daneben der süße Schatten von Kioskkindheit – bunte Süßigkeiten in Tüten, wie früher, als man noch für fünfzig Pfennig die große Welt kaufen konnte.
Die SMV hatte alle Hände voll zu tun mit Getränken, während woanders Waffeln, Crêpes, Kuchen und Hot Dogs über die Theke wanderten, als gäbe es kein Morgen. Unterm Strich aber legen wir an der JKR sehr viel Wert auf gesundes Essen und unseren Vitaminhaushalt, denn die einhundert Obstbecher waren als Erstes ausverkauft. Und selbst diese Fruchtzucker-Energie fiel alsbald dem Dosenwerfen zum Opfer.
Zwischen Schülerzeitung und Sucuk-Stand fand man alte Bekannte, teils so erwachsen, dass man als Angehörige*r des JKR-Inventars schon grübeln musste, wer da vor einem steht: unsere ehemaligen JKRler – einige mit ihren alten Abschluss-Shirts, andere mit breitem Grinsen und Erinnerungen im Gepäck. Manche sahen wir zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder, andere hatten wir erst seit letztem Sommer in die Welt hinaus geschickt und schon zog es sie wieder zurück mit einer Erkenntnis, die einem als Lehrperson sehr vertraut ist … Wir wünschten, wir könnten wieder zurückkommen … Es fühlte sich an wie ein lebendiger Rückspiegel: vertraute Gesichter, erwachsener vielleicht, aber immer noch irgendwie „JKR“. Als wäre dieser Ort mehr als ein Gebäude. Vielleicht ein Zuhause auf Zeit – oder ein Kompass, der gelegentlich wieder in unsere Richtung, die der JKR, zeigt.
Der JKR-Hock war ein kleines Fest fürs Große im Schulalltag. Ein Ort der Begegnung, ein Schaufenster der Kreativität, ein Marktplatz voller Lachen und Miteinander. Wo SMV, Klassen, AGs, Lehrkräfte und Eltern gemeinsam zeigen, was Schule auch sein kann: lebendig, bunt, lecker – und ziemlich herzlich.
Am Tag danach bleibt nicht viel übrig. Ein letzter Glitzerkrümel auf dem Boden. Ein letztes Preisschild am Fensterbrett. Und das schöne Gefühl, Teil von etwas gewesen zu sein, das noch lange nachklingt. Und an alle alten und neuen JKRlerinnen, die das auch so sehen mit „wir wünschten, wir könnten wieder zurückkommen“ – das könnt ihr! Jederzeit. Für ein Gespräch, für einen Kaffee und ein bisschen vertraute JKR-Luft.