MGV Lyra 1923 Schriesheim e. V.
69198 Schriesheim
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Musik

Joseph von Eichendorff 1

Zum Repertoire der Lyra gehört auch Liedgut des deutschen Dichters Joseph von Eichendorff. „Wer hat dich, du schöner Wald“ aus »Der Jäger Abschied«....

Zum Repertoire der Lyra gehört auch Liedgut des deutschen Dichters Joseph von Eichendorff. „Wer hat dich, du schöner Wald“ aus »Der Jäger Abschied«. Schauen wir doch mal in den Text rein: 1. Strophe: Wer hat dich, du schöner Wald, aufgebaut so hoch da droben? Wohl, dem Meister will loben, solang noch mein Stimm' erschallt. Lebe wohl, lebe wohl, lebe wohl, lebe wohl, lebe wohl, lebe wohl du schöner Wald! Lebe wohl, lebe wohl, du schöner Wald! 2. Strophe: Tief die Welt verworren schallt; oben einsam Rehe grasen, und wir ziehen fort und blasen, dass es tausendfach verhallt, Lebe wohl, ... 3. Strophe: Banner, der so kühle wallt! Unter deinen grünen Wogen hast du treu uns auferzogen. frommer Sagen Aufenthalt! Lebe wohl, ... 4. Strophe: Was wir still gelobt im Wald, wollen’s draußen ehrlich halten, ewig bleiben treu die Alten, bis das letzte Lied verhallt. Lebe wohl, ... Das Gedicht »Der Jäger Abschied« mit der Anfangszeile »Wer hat dich, du schöner Wald« veröffentlichte Joseph von Eichendorff (1788–1857) im Jahr 1810. Es fand sehr schnell öffentliche Beachtung und Würdigung und wurde mehrfach vertont. Unter anderem von Franz Wilhelm Abt (1819–1885) nach Motiven von Mendelssohn-Bartholdy 1878 in »Lieder und Chöre für 3 Frauenstimmen mit Pianoforte« Heft 6, sowie dem Musikpädagogen und Komponisten Julius Stern (1820–1883) im Jahr 1841 und dem Komponisten Friedrich Nuhn. Die bekannteste und bis heute meist gesungene Vertonung stammt jedoch von dem deutsch-jüdischen Pianisten und Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847), veröffentlicht 1841 in »Sechs Lieder für vierstimmigen Männerchor«. Mit den poetischen Versen »Wer hat dich, du schöner Wald, aufgebaut so hoch da droben?« malt Eichendorff ein romantisches Bild der Natur. Er besingt die Schönheit der Wälder, die stolz und erhaben im Tal und bis hoch oben auf Bergeshöhen stehen. Sie trotzen den Naturgewalten und sind Lebensraum für unzählige Tierarten, die in den Wäldern Schutz und Nahrung finden. Auch wir Menschen wandern gerne durch die Wälder, denn hier finden wir Ruhe und Erholung. Aber wir sehen den Wald auch als Wirtschaftsraum, fällen Bäume, um ihr Holz zu verarbeiten, und nutzen die Früchte des Waldes für unseren Lebensunterhalt. Stille Büsche und Hänge, wo »einsam Rehe grasen«, sind ein sehr poetisches Bild, haben und hatten aber mit der Realität nicht viel zu tun. So wirklich still war es in den Wäldern auch zu Eichendorffs Zeiten nicht wirklich. Die kurpfälzische Regierung ernannte im 18. Jahrhundert für das Gebiet rund um Heidelberg einen „Forst-Diktator“, den Schriesheimer Johann Kling, der die verschiedenen Interessenlagen in Einklang …

Teil 2 s.u.

Ingo Kuntermann

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Mitteilungsblatt der Stadt Schriesheim
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Ausgabe 11/2025

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Kultur
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