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JRK-Erlebnistage in Urbach für Hochwasser-Geschädigte Familien

Drohnen schwirren über die Wiese und die Lautsprecher melden sich. „Hallo, hier ist die DRK-Drohnengruppe – Tatütata“. Die Kinder heben die Köpfe...
Foto: JRK

Drohnen schwirren über die Wiese und die Lautsprecher melden sich. „Hallo, hier ist die DRK-Drohnengruppe – Tatütata“. Die Kinder heben die Köpfe und stellen sich unter die wirbelnden Propeller und genießen die Abkühlung. Normalerweise werden Drohnen bei der Vermisstensuche eingesetzt. Bei den JRK-Erlebnistagen in Urbach schauen verschiedene Spezialisten, von Hundestaffel bis Rettungsdienst vorbei, um vorzustellen, was das DRK alles bietet. Drei spannende Tage erwarteten die Kinder.

„Wir haben uns im Juni spontan dazu entschieden, vor allem Kindern aus Rudersberg und Schorndorf drei schöne Tage zu bieten“, sagen die JRK-Gruppenleitungen von Urbach und Winterbach. Nachdem das Hochwasser und der Starkregen so viele Familien im Wieslauftal getroffen hatten, lud das Jugendrotkreuz insgesamt 24 Kinder nach Urbach ein. Bei den Erlebnistagen dreht sich alles um Blaulicht, Helfen, Spielen und Gemeinschaft. Und in diesem Jahr vor allem auch um Abwechslung von den Folgen des Hochwassers. Das DRK hatte am ersten Tag extra eine Expertin eingeladen, die bei Bedarf fachmännisch mit den Kindern über das Erlebte sprechen konnte. „Viele Kinder haben von sich aus vom Hochwasser erzählt“, berichtet Sabine Markmann. „Sie hatten Sprachbedarf“, urteilt die DRK-Helferin, die bei der psychosozialen Notfallversorgung in einem anderen Kreis aktiv ist und Erfahrung vor allem im Umgang mit Kindern hat, die Außergewöhnliches erlebt haben.

Die Wassermassen seien ganz schlimm gewesen, hätten ihr einige Kinder berichtet. „Sie haben mir erzählt, wie Fahrräder, Autos und sogar Wohnwagen vom Wasser weggeschwemmt wurden“, sagt Sabine Markmann. Das Wasser, das in ihren Zimmern stand, habe nach Benzin und Öl gerochen. Ganz sachlich hätten die Kinder gesprochen und das Ausmaß der jeweiligen Schäden untereinander verglichen. Jedes vierte Kind hätte sich ihr anvertraut und „ich habe einfach zugehört.“ Die Eltern würden nach so einem schlimmen Ereignis über Versicherungen und Finanzen sprechen. „Den Kindern geht es um konkrete Verluste, um Skateboards, Spielsachen und Kuscheltiere, die verloren gegangen sind.“

Am ersten Tag schauten auch die Rettungshunde vorbei. Das Team aus Kernen stellte vor, wie die ausgebildeten Flächensuchhunde bei Vermisstensuchen eingesetzt werden. Einige Vierbeiner, manche geprüfte Rettungshunde und andere bereits in Rente, waren mit ihren Frauchen nach Urbach gekommen. Sie zeigten, wie wichtig und eindrucksvoll ihre Talente im Notfall sind. Don und Rocko schnüffelten und fanden schnell die Spur der Kinder, die sich gemeinsam mit einem Mitglied der Hundestaffel im Wald versteckt hatten. Die Kinder erhielten einen Einblick, wie das DRK die Fähigkeiten der Hunde im Notfall nutzt. Sie lernten, wie vielseitig das Rote Kreuz ist: Hunde suchen und ausgebildete Sanitäter leisten Erste Hilfe. Danach wurde gespielt. Auch am zweiten Tag gab es Besuch.

Ein Mitarbeiter des Rettungsdienstes stellte geduldig Rettungswagen und Geräte vor, sprach über den Retter-Alltag und zeigte den Kindern, was das Fahrzeug alles an Bord hat. Manche konnten sich auf die Trage legen und das EKG ausprobieren. Was der Rettungsdienst an Notfällen erlebt, das kann die Gruppe Notfalldarstellung schminken und nachstellen. Auch hier war eine Fachfrau anwesend. Der Clou: Bei der Notfalldarstellung mimen die Teilnehmer auch das typische Verhalten von Verletzten. So kann das DRK regelmäßig den Notfall trainieren. Während der drei Tage sorgte das DRK-Team aus Winterbach und Urbach für leckere Mahlzeiten, eine reibungslose Organisation und viel Spiel und Spaß. Beliebt waren auch die Ostheimer-Holzfiguren und Bilderrahmen, die liebevoll in der Garage in Urbach nach eigenen Vorlieben gestaltet wurden.

Typische DRK-Themen standen wieder am dritten und letzten Tag im Fokus, als die DRK-Piloten aus Sulzbach ihre Drohnen fliegen ließen. Zwar leisten die Drohnen auch als fliegende Ventilatoren gute Dienste, doch stehen andere Fertigkeiten im Fokus. Denn die Kameras können bei Dunkelheit oder Licht Vermisste ausfindig machen. Es ist dieser Mix, der das Ehrenamt so interessant macht: Hunde, Drohnen, Helfen, Spielen. Und damit noch deutlicher wurde, wie wichtig und attraktiv ein aktives Ehrenamt in jeder Stadt und Gemeinde ist, besuchten die 24 Kinder mit ihren JRK-Leitungen aus Urbach und Winterbach die Freiwillige Feuerwehr Urbach. So war am Ende für jeden etwas dabei, egal ob Tier- oder Technikfreund. Denn im Notfall muss es allen wichtig sein, anderen helfen zu können. Das vermittelt das DRK nicht nur bei den Erlebnistagen.

Info: Wer beim Jugendrotkreuz mitmachen will, kann sich gerne auf der Homepage des DRK informieren: www.drk-rems-murr.de/jrk.

Das DRK dankt allen Sponsoren: Bäckerei Wiedmaier, Metzgerei Walz, Gärtnerei Stüber, Eisen-Vetter, der Landeswasserversorgung, dem Bastel-Lädle Schorndorf, Metzgerei Raisch, Firma Ostheimer, Kind und Jugend-Bürgerstiftung Urbach

Foto: JRK
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Ausgabe 34/2024
von DRK Ortsverein Winterbach
22.08.2024
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