Am vergangenen Sonntag fand in der evangelischen Stadtkirche ein Festgottesdienst zur Jubelkonfirmation statt. Über 30 Jubilare kamen zusammen, um ihrer Einsegnung vor vielen Jahrzehnten zu gedenken. Die älteste Jubilarin feierte ihre Eichen-Konfirmation, da sie bereits vor 80 Jahren eingesegnet worden war.
Sechs Jubilare feierten „Kronjuwelen-Konfirmation“ (75 Jahre); neun Jubilare begingen „Gnadene Konfirmation“ (70 Jahre). Die „jüngeren“ Festgäste feierten „Eiserne (65 Jahre), „Diamantene“ (60 Jahre) und „Goldene Konfirmation“ (50 Jahre). Am Kirchenportal waren die Jubilare von Kirchendienerin Mina Popp und den beiden Kirchengemeinderätinnen Elfriede Fackel-Kretz-Keller und Karin Sauer begrüßt worden und erhielten eine Jubiläums-Anstecknadel. Dann begann der Festgottesdienst, der von Diakonin Margit Rothe und Prädikantin Simone Heidbrink gestaltet wurde. Für eine besonders festliche Musik sorgte der Evangelische Posaunenchor der Region unter der Leitung von Kantor Paul Hafner, der zudem die Orgel spielte.
In der Predigt gingen die beiden Liturginnen auf die Situation der Israeliten zur Zeit des Mose ein, die nach dem Auszug aus Ägypten unterwegs waren und auf dem mühsamen Weg das Jammern begannen: „Wären wir doch in Ägypten geblieben. Dort saßen wir doch an den Fleischtöpfen. Hier in der Wüste werden wir verhungern.“ Heidbrink und Rothe thematisierten solche nostalgischen Rückblicke und versuchten, zu unterscheiden zwischen rein schwelgerischem und verklärendem Rückblick und einem Rückhalt, der manchmal durch die Erinnerung Kraft schenkt. Die Jubilare steckten immerhin auch an diesem Festtag in Gedanken am „Damals“ und der lange zurückliegenden Konfirmation als dem bewussten Start in den eigenen Glauben. „Was gibt uns heute Rückhalt? Wo stärkt uns heute „Himmelsbrot“ auf unserem Lebensweg?“ – so fragte Heidbrink. Am Ende der Predigt hielt Rothe fest: „Gott gibt vielleicht nicht immer das, was wir wünschen, aber das, was wir brauchen. Und so sehen „Manna und Wachteln“ bei jedem anders aus.“ Zum Schmunzeln brachten die beiden Predigerinnen die Zuhörenden immer mal wieder, aber vor allem auch am Ende, als sie den Jubilaren „Manna“ austeilten: In Wirklichkeit steckten Manner-Waffeln in dem kleinen Päckchen, das mit der Jahreslosung beschriftet war.
Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes wurden die Jubilare erneut persönlich gesegnet. Danach feierten alle Abendmahl.
Die Fürbitten wurden von Jubilaren, aber auch vom 13-jährigen Philipp vorgetragen, der im Mai seine Konfirmation feiern wird. Nach dem Gottesdienst wurden Gedenk-Urkunden verteilt und Fotos gemacht; anschließend fand ein kleiner Sektempfang statt, bei dem die Jubilare noch miteinander auf ihr Fest anstoßen und Erinnerungen austauschen konnten. (zg)