Erst vor wenigen Tagen ist die TVA-Reisegruppe von ihrer 10. Vereinsreise zurückgekehrt. Ziel war in diesem Jahr Marokko, das Tor nach Afrika. Die Teilnehmer waren beeindruckt von den herrlichen Landschaften, die uns auf dieser Reise begegnet sind: der karge Süden und der überraschend grüne Norden des Landes, Wüstenebenen und die Bergregionen des Mittleren und Hohen Atlas.
Aber der Reihe nach: Sehr früh am Sonntagmorgen fuhren wir zum Stuttgarter Flughafen, von wo aus es in knapp vier Stunden mit dem Flieger nach Agadir ging. Dort erkundeten wir nach einem Frühstück die Stadt bei einer Rundfahrt. Besonders interessant war der Souk El Had, der große Markt. Am Nachmittag genossen wir unsere Freizeit in der Hotelanlage oder am schönen Sandstrand des Badeortes. Am nächsten Morgen ging es mit dem Bus durch die Souss-Ebene bis Taroudant am Fuß des Hohen Atlas und weiter nach Ait Ben Haddou. Das aus mehreren verschachtelten Kasbahs bestehende Wehrdorf ist UNESCO-Weltkulturerbe und berühmter Drehort für Filme wie „Alexander“,„Gladiator“ oder „Game of Thrones“. Tagesziel war die Stadt Quarzazate, die als das „Hollywood der Wüste“ bezeichnet wird, weil dort drei große Filmstudios angesiedelt sind. Am Dienstag fuhren wir entlang der „Straße der Kasbahs“ am Rande der Sahara, durch das Dades-Tal zur Todra-Schlucht. Der nur 10 m breite Durchgang, der von 300 m hohen Felswänden umrahmt ist, ist sehr schön, leider aber auch stark überlaufen. Am späten Nachmittag erreichten wir dann die Oasenstadt Erfoud, von wo aus wir zum ersten Höhepunkt der Reise, einem Ausflug in die Sahara, aufbrachen. In einem Wüstencamp im Sanddünengebiet Erg Chebbi wurden wir von einer Musikgruppe empfangen. Wir begannen den anstrengenden Aufstieg auf die Dünen, um von oben einen herrlichen Sonnenuntergang zu genießen. Einige Teilnehmer nutzten die Gelegenheit zu einer Wüstentour mit dem Dromedar.
Zur Belohnung für die Strapazen des Aufstiegs und des Ritts wurden wir nach der Rückkehr ins Camp von unseren Reisebegleitern mit Champagner und marokkanischem Gebäck überrascht. So endete dieser Tag stimmungsvoll am Lagerfeuer im Wüstencamp. Am nächsten Tag setzten wir unsere Reise durch die landschaftlich sehr schönen Gebirgsregionen des Hohen und Mittleren Atlas fort und erreichten am Abend die Königsstadt Fes. Bei der ganztägigen Stadtbesichtigung wurden wir ins islamische Mittelalter versetzt. Die Medina der Stadt wurde schon 1981 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Wir ließen uns durch das Gedränge in den engen Gassen der Altstadt schieben, vorbei an Gewürzständen, Handwerksbetrieben und Garküchen. Wir besuchten auch das Gerberviertel sowie eine Mosaikmanufaktur. Während des Tages wurden wir vom marokkanischen Fernsehen interviewt und von unseren Reisebegleitern mit einer Einladung in ein stilvolles Lokal mitten in der Altstadt überrascht. Der Freitag brachte eine lange Fahretappe zurück in den Süden. Übernachtet haben wir in Afourer, wo wir am Nachmittag bei der Orangenernte helfen durften. Abends luden uns die Reisebegleiter zum Aperitif in die Hotelbar ein. Am Samstag ging es wieder in das Atlasgebirge hinein. Wir erreichten die großartigen Wasserfälle von Ouzuod. Mit 110 m Höhe sind sie die zweithöchsten Fälle von Afrika nach den Victoria-Fällen.
Ziel dieser Tagesetappe war Marrakesch, die „Perle des Südens“. Bei einer Nachtfahrt mit Pferdekutschen nahmen wir eine erste Erkundung der Stadt vor. Unsere Stadtbesichtigung begannen wir am Sonntagmorgen im Jardin Majorelle, einem außergewöhnlichen, üppig bepflanzten Garten. Danach besichtigten wir unter anderem den Bahia-Palast und die Saaditen-Gräber, ehe wir in einem Kräuterhaus marokkanische Gewürze und Schönheitsmittel einkaufen konnten. Nach einer längeren Mittagspause ging es zurück ins Stadtzentrum, wo wir vorbei am Minarett und durch den Souk zum Platz der Gaukler spazierten. Immer am späten Nachmittag verwandelt sich der Platz in ein Szenario aus 1001 Nacht: Neben mobilen Küchen, die Schafsköpfe, Schnecken, Lammspieße und andere Leckereien anbieten, wird der Platz von Verkaufsständen, Schlangenbeschwörern, Wunderheilern, Geschichtenerzählern und Musikern belebt.
Nachdem wir uns von dieser abenteuerlichen Kulisse verzaubern ließen, wartete bereits die nächste Überraschung auf uns. Wir wurden von unseren Reisebegleitern in eines der ältesten und berühmtesten Lokale mitten in der Medina einladen. Im Restaurant „Dar Essalam“ drehte Alfred Hitchock Szenen seines Films „Der Mann, der zu viel wusste“. In den besonders schönen Räumen erwarteten uns ein leckeres marokkanisches Essen, orientalische Musik und Bauchtanzvorführungen. Bei bester Stimmung feierten wir unser Reisejubiläum. Am vorletzten Tag ging es zurück nach Agadir. Dort angekommen fuhren wir mit der Seilbahn hinauf zur Kasbah Oufella, von der aus wir eine tolle Sicht über die Stadt, den Strand und den Hafen hatten. Den freien Nachmittag verbrachten wir in der schönen Gartenanlage unseres Hotels oder am Strand, bevor wir uns am Abend zu einer kleinen Jubiläumsfeier trafen. Nach einem kurzen Rückblick auf 10 Jahre TVA-Vereinsreisen erhielten die Reiseteilnehmer, die bei allen 10 Reisen dabei waren, ein kleines Geschenk. Anschließend ließen wir den Tag in gemütlicher Runde bei einem Glas Wein (oder zwei) ausklingen. Nach zehn Tagen ging es dann leider schon wieder nach Hause. Der Vormittag brachte noch einmal Freizeit am Hotelpool. Vor der Fahrt zum Flughafen bedankten wir uns bei unserem sehr guten Busfahrerteam und unserem Reiseleiter. Ein ruhiger Flug brachte uns zurück in die Heimat. Kurz vor Mitternacht landeten wir alle wohlbehalten auf dem Stuttgarter Flughafen. Eine wunderbare Reise ist zu Ende.
Zehn schöne und interessante Tage liegen hinter uns. Wir haben in Marokko viel gesehen und viel erlebt. Die Überraschungen unserer Reisebegleiter Wolfram und Susanne Kull haben das Reiseprogramm zusätzlich bereichert. Die Reiseteilnehmer sind auch von dieser Reise wieder begeistert. Viele von ihnen freuen sich bereits auf die Jubiläums-Sonderreise im Herbst nach Peru.