Für Württemberg ist seit dem 14. Jahrhundert der Handel mit fremdländischen Weinen nachweisbar. Weinhändler boten in den Städten eine Fülle verschiedener Weinsorten feil, unter denen der Weintrinker neben den regionalen Erzeugnissen auswählen konnte. Über Jahrhunderte hinweg waren es jüdische Geschäftsleute, die für kostbare Weine in Württemberger Kellern sorgten, darunter Produkte aus Oberitalien, dem Rhonetal oder dem Burgund. Gleichwohl auch der Weinhandel Veränderungen unterworfen war, sollte das Erstarken des Nationalsozialismus mit einer tiefen Zäsur im Weinhandel einhergehen, in der jüdische Händler mit rigiden Methoden aus dem Markt verdrängt wurden.
Dr. Christine Krämer studierte mittelalterliche Geschichte in Tübingen, wo sie mit einer Arbeit
über Rebsorten in Württemberg wurde promoviert. Im Jahr 2014 war sie bereits zu Gast beim GVLE mit ihrem Vortrag zu „Metzingen und der Wein“. Die freiberufliche Historikerin lebt in Stuttgart und veröffentlicht regelmäßig Beiträge zur Geschichte des Weines.
Vortrag: Jüdische Weinhändler in Stuttgart und die Auswirkungen des Nationalsozialismus auf den Weinhandel in Württemberg
Zehntscheuer, Bürgersaal, Maiergasse 8, Echterdingen
Gäste sind willkommen.
Vorausgehend um 19 Uhr: Mitgliederversammlung 2024.