Jüdisches Leben im heilklimatischen Kurort Schömberg

- Ausgrenzung und Verfolgung von Juden in der Zeit von 1933 bis 1945

Donnerstag, 22. Mai, 14.30 bis ca. 16.45 Uhr
Evangelisches Gemeindehaus am Schlossberg, Neuenbürg, Burgstr. 1

mit Prof. Dr. Bernd Brandl, Prof. em. für Kirchen- und Missionsgeschichte an der IHL

Obwohl die Beendigung des Zweiten Weltkrieges in diesem Jahr 80 Jahre zurückliegt, bleiben die Fragen, die die nationalsozialistische Gewaltherrschaft aufwerfen, aktuell und bedrängend. Das zeigt gerade unsere Zeit, in der neue politische Bewegungen das Haupt erheben, welche versuchen, radikale rechtsnationale Ideen, die den Nationalsozialismus hervorbrachten, wiederzubeleben. Vor allem die Erinnerung an den Antisemitismus und die Judenverfolgung im Dritten Reich bleiben wichtig, da sich heute Ähnliches erneut vor unseren Augen ereignet.

Schömberg, im Nordschwarzwald gelegen, war lange ein bedeutender Kurort für Lungenkranke in Deutschland und darüber hinaus. Deshalb verwundert es nicht, dass auch Juden Heilung im Schwarzwald suchten. Manche blieben wegen der gesunden Luft in Schömberg wohnen, so die Fam. Eckstein und Heumann. Beide Familien erlebten nach 1933 Ausgrenzung, Isolation und Verfolgung. Das Geschäft, das Herr Eckstein in Schömberg eröffnet hatte, musste aufgegeben und das Haus als jüdisches Eigentum weit unter Wert verkauft werden. Die Familie floh nach Frankreich, tauchte unter und konnte gerade so dem Holocaust entkommen. Mutter und Tochter Heumann wurden aus Schömberg als Juden deportiert und in den Vernichtungslagern im Osten getötet.

Der Vortrag will an das Schicksal dieser jüdischen Familien erinnern und dem Verschweigen und Vergessen vorbeugen.

Ablauf der Vortragsveranstaltung:
• etwa 45 Minuten Referat
• eine Kaffeepause von 20 Minuten
• Gelegenheit zum Gespräch

Kosten: 6 € inkl. Kaffee und Gebäck

Das Ökumenische Forum Neuenbürg ist als ökumenische Initiative ein Ort zu gemeinsamem Hören, Reden und kreativem Tun. Es bietet Informationen und Gespräche für interessierte Personen, die sich Zeit nehmen,
• über Lebensfragen, Geschichts-, Zeit- und Sinnfragen nachzudenken,
• mit qualifizierten Referentinnen und Referenten ins Gespräch zu kommen,
• ihre Lebenserfahrungen mit anderen auszutauschen.