Im Sommer 1997 gingen die Jugendlichen, die den Ausbau der Räumlichkeiten für das neue Jugendzentrum selbst vornehmen sollten, mit bester Motivation zu Werke, nicht wissend, was da auf sie zukam.
Martin Schröter erinnert sich: „Ich erinnere mich sehr genau an meinen ersten Arbeitstag mit Holger Schönemann. Wir fingen an, den Schutt, der durch den Umbau des Wellenbadrestaurants entstanden war, wegzuräumen. In unserer ersten Euphorie planten wir, die Kegelbahn zu erhalten und spätestens ein halbes Jahr später, also im Januar 1998, in die Räume einzuziehen.
Doch alles kam anders: Die Kegelbahn erwies sich als verfault und verschimmelt, ebenso die Decke sowie große Flächen der Wände. Wir machten uns dann daran, die Kegelbahn zu entfernen, was sich als größte Herausforderung an unseren körperlichen Kräfteeinsatz darstellte, nie hätte ich geglaubt, dass Kegelbahnen für die Ewigkeit gebaut werden.
Untergrund Stahlbeton und Asphalt, darüber ein unzerstörbarer schlecht riechender grüner Belag, darauf noch diverse Holzaufbauten und dies mal zwei, handelte es sich doch um zwei Bahnen.
Das Ende der Kegelbahnen befand sich hinten in der sogenannten Moderkule, ein 50 cm tiefes und 5 m breites Loch, in dem sich von unten nach oben drückendes Grundwasser sammelte und gemütlich vor sich hin faulte. Dank hier an Marc Hellersberg, der sich bereit erklärte, diese Suppe auszulöffeln und dies nur unter üblem Brechreiz! Das Problem des Grundwassers meisterten wir mit guten Ratschlägen von Herrn Helfried Fuchs zusammen mit dem Bauausschuss Moderkule.
Die Sanierung der Decke ging jedoch auf unsere gesundheitlichen Kosten. Bei 30 °C entfernten wir die gesundheitsschädliche Glasfaserwolle (übrigens auch verschimmelt), die schon seit einiger Zeit wohl auch Mäusen zum Verhängnis geworden war. Mit Mistgabeln zogen Ulrike Wankmüller und ich die Glasfasern herunter und damit auch unzählige verdorrte Mäuse.
Die schlimmste Erfahrung für uns wurden allerdings die verschiedenen Wassereinbrüche. Wasser von oben aus undichten Leitungen des Wellenbads, Wasser von außen bei starkem Regen über die Treppe durch die Eingangstüre hindurch.“
Die Sanierung der Räumlichkeiten forderte den Jugendlichen alles ab. Doch sie hielten durch, trotz aller Anstrengungen, eineinhalb Jahre lang, um endlich am 7. März 1999 offiziell die neuen Jugendräume im Untergeschoss des Wellenbads in Betrieb nehmen zu können.