Beim JugendMeeting am 11. Juli wurden ganz unterschiedliche Themenschwerpunkte von den Teilnehmenden eingebracht und bearbeitet. Unter der Überschrift „Stadtgestaltung“ kommen gleich mehrere Ansätze zum Zuge: Eine Gruppe setzt sich für das Aufstellen von Mülleimern mit Hundebeutelspendern ein und markiert mögliche Standorte bereits auf einem Stadtplan. Eine andere beschäftigt sich mit einem Gestaltungsvorschlag für eine Neugestaltung des Burgplatzes, eine weitere mit der des Karlsplatzes. Zwei Entwürfe, die möglicherweise gut in den Bürgerbeteiligungsprozess integriert werden können, der bereits zum Thema „Platzgestaltung“ angelaufen ist. Weiterhin gibt es konstruktive Vorschläge zur Gestaltung des Areals beim Jugendhaus, wo vor kurzem noch Altlasten ausgegraben und entsorgt worden waren. Hier wurden beispielsweise ein Pavillon und ein Beachvolleyballfeld projektiert und zusätzliche Sitzgelegenheiten und Beschattungsmaßnahmen vorgesehen.
Ein Dauerbrenner unter den Jugendthemen ist der „Öffentliche Nahverkehr“. Die Jugendlichen ärgern sich über unzuverlässige Fahrpläne und fordern die Einrichtung von zusätzlichen Sonderfahrten. Auch die Sauberkeit im Fahrzeug und das Verhalten einzelner Busfahrer wird thematisiert. Gewünscht werden mehr überdachte Wartebereiche und die Gleichbehandlung von E-Scootern mit Fahrrädern.
Bereits bei der vorangegangenen Online-Umfrage hatte sich abgezeichnet, dass für viele Jugendliche „Sicherheit“ eines der derzeit wichtigsten Anliegen darstellt. Hier spielt der Drogenkonsum und die zunehmende Verbreitung von Vape-Automaten eine Rolle, gleichzeitig geht es den Teilnehmenden auch um das Sicherheitsgefühl auf öffentlichen Plätzen sowie um die teilweise schlechte Ausleuchtung. Die jungen Sinsheimer wünschen sich mehr Polizeipräsenz und den Einsatz von Streetwork, um das Sicherheitsgefühl in der Stadt zu verbessern.
Die Themengruppe „Schule/Ausstattung der Schulen“ hat sich verschiedene inhaltliche Schwerpunkte vorgenommen: Eine Forderung bezieht sich auf kostenlose Hygieneartikel und Desinfektionsmittel auf Schultoiletten. Weiterhin wird die Ausstattung mit Klimaanlagen gewünscht und auch detailliert begründet. Eine dritte Teilgruppe beschäftigte sich mit dem Drogenkonsum an den Schulen. Hier fordern die Jugendlichen schärfere Kontrollen und die konsequente Umsetzung von Sanktionen. Speziell an der Friedrich-Hecker-Schule vermissen die Schüler einen Aufenthaltsraum. Als Lösung können sie sich die Umwidmung eines Klassenzimmers vorstellen.
„Schülerrabatte“ ist der Titel einer Projektgruppe, die sich Ermäßigungen auf Lernmaterialien, bezahlbare Essensangebote und besondere Vergünstigungen für Schüler auf Stadtfesten wünscht.
Die Frage, wie Jugendliche dauerhaft ihre Kommune mitgestalten können, wurde in der Gruppe „Mitbestimmung“ bearbeitet. Hier entstanden praktikable Ideen für die zukünftige Arbeitsweise des Jugendrats. Darüber hinaus wird mehr Transparenz und Kommunikation zwischen Stadt und Jugendlichen eingefordert, was beispielsweise durch regelmäßigere Online-Umfragen oder auch durch direkte Gespräche von Kommunalpolitikern und Stadtverwaltung an den Schulen umgesetzt werden könnte.
Ein Jugendlicher hat sich damit beschäftigt, wie junge Menschen angesichts von zunehmenden Krisen adäquat auf die Zukunft vorbereitet werden können. Unter der Überschrift „Überleben in der Zukunft“ sammelte er viele konkrete Ansätze, wie beispielsweise Finanztraining, Cybersicherheit, Konfliktlösungsstrategien, aber eben auch das richtige Verhalten bei Krisenszenarien wie Hitzewellen oder Überflutungen.
Ein buntes Sammelsurium an Ideen entstand in der Themengruppe „Veranstaltungen für Jugendliche“: Partys für Jüngere, Sportturniere und Wettbewerbe, Musikfestivals und Ausstellungen, Schachbänke, Open-Air-Kino und Talentshows sind nur ein kleiner Ausschnitt des kreativen Ideenpools, der hier entworfen wurde. Zentraler Wunsch ist außerdem eine Social-Media-Seite, mit der ab sofort auf Veranstaltungen und auf die Termine der Jugendbeteiligung aufmerksam gemacht werden kann.
Um die Themen, die den Schülern am wichtigsten sind, direkt aufzugreifen, wurde für den 28.07. ein Anschluss-Workshop terminiert. Hier erhalten alle Interessierten die Gelegenheit, sich über die nächsten Schritte Gedanken zu machen, damit einige der kreativen Ideen weiter ausgearbeitet und in die politische Entscheidungsfindung eingebracht werden können.
Für Fragen und Informationen: jugendbeteiligung@sinsheim.de.