Jungjäger-Seminar zum Thema Schwarzwild

Als Jungjäger werden Jägerinnen und Jäger bezeichnet, die erst seit kurzem im Besitz eines Jagdscheines sind (die jung den Jagdschein haben). Jungjäger ist man die ersten drei Jagdjahre, unabhängig davon, wie alt man tatsächlich ist.

Gerade in letzter Zeit haben wir sehr viele Jungjägerinnen und Jungjäger – teilweise mit ihren ganzen Familien – als Mitglieder gewinnen können. Und so entstand der Gedanke, dass wir speziell die frischgebackenen Jägerinnen und Jäger beim Start in ihr Jägerleben unterstützen wollen. Der Hintergrund: in den verschiedenen Jägerschulen – seien es Kreisjägervereinigungen oder private Jagdschulen – werden die Kursteilnehmer mit sehr viel theoretischem Wissen vollgestopft und gezielt auf das Bestehen der Jägerprüfung hingetrimmt. Der Praxisteil kommt dabei aus unserer Sicht deutlich zu kurz. Die Folge ist, dass man von der Praxis (noch) keine Ahnung hat – ähnlich wie beim Autofahren: jetzt habe ich zwar den Führerschein, aber das Fahren erlernt man erst durch die Praxis. An unserer Hauptversammlung am 28.03.2025 haben wir deshalb beschlossen, ein sogenanntes Jungjäger-Coaching in die Wege zu leiten. Sina Korn aus Gruibingen – selber Jungjägerin – hat sich sofort bereiterklärt, die Organisation dafür in die Hand zu nehmen. Und so hatten wir am Samstag, den 03.05.2025 das erste spezielle Jungjäger-Seminar zum Thema „Richtiger Umgang mit Schwarzwild“. Der Vorsitzende Wolfgang Hauser hat dazu in sein Jagdrevier in Wiesensteig eingeladen. Start war in der Feldle-Hütte. Hier war man auch vor den Regenschauern geschützt, die am Samstagvormittag immer wieder vom Himmel prasselten.

In der Hütte präsentierte Hauser eine ganze Reihe von Bildern und Filmen, die er zum Thema Schwarzwild in seinem Revier gemacht hat. In diesem ersten Teil ging es primär um folgende Themen:

• Schwarzwild richtig ansprechen (Ansprechen = erkennen, welches Tier habe ich da vor mir: Bache, Keiler, jung oder alt, führt die Bache Junge (Frischlinge) usw.)

• Verhalten von Schwarzwild

• Vermeiden von Wildschäden

• Richtiges Anlegen von Schwarzwild-Kirrungen

• Jagdstrategien - welche Herausforderungen birgt diese hochintelligente Wildart

Nach etwa zwei Stunden Vortrag in der Feldle-Hütte ging es dann für den zweiten Teil hinaus ins Revier. Und wir hatten richtig Glück – es hatte aufgehört zu regnen und die Sonne kam heraus. Hauser führte uns durch sein Revier, zeigte uns von Sauen angelegte Suhlen und wir besuchten speziell für die Bejagung angelegte Kirrungen und Drückjagdstände. An all diesen Orten erklärte Hauser, auf was es aus seiner Sicht ankommt, damit man bei Schwarzwild auch zu jagdlichem Erfolg kommt. Und das Ganze immer sehr praxisnah. Hochsitze und Drückjagdstände wurden bestiegen und in Augenschein genommen. Windrichtungen, Schussdistanzen, Kugelfang, alles Themen, die es zu beachten gilt, wurden intensiv erläutert. Und auch die Thematik, wie gehe ich meinen Hochsitz richtig an, welche Route muss ich wählen, damit Schwarzwild nicht auf mich aufmerksam wird und ich bei meinem Ansitz dann leer ausgehe. Die Seminarteilnehmer bombardierten Hauser immer wieder intensiv mit Fragen – Hauser blieb ihnen niemals eine qualifizierte Antwort schuldig.

Nach etwa vier Stunden war der Wissensbedarf der Teilnehmer gestillt. Jetzt kam der gemütliche Teil. Zusammensitzen und Grillen an der Feldle-Hütte. Christine Sigel von Weidegemeinschaft (ebenfalls Jungjägerin) brachte tolles Grillfleisch mit, Jungjäger Wolfgang Fahrion hatte extra Brot gebacken, Sina Korn und Marion Hauser sorgten für Salate und natürlich war auch für Getränke gesorgt worden. Gegen 17:00 Uhr löste sich die Truppe dann auf. Ein spannender und interessanter Tag ging zu Ende.

04.05.2025/Dr. Chr. Hermann (stv. Vorsitzender)

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