Am Ende des Geschäftsjahrs spendet die Juniorfirma des Königsbacher Gymnasiums einen Teil der Einnahmen an ein ambulantes Kinder- und Jugendhospiz.
Über mehrere Monate haben sie Produkte entwickelt und produziert, den Vertrieb und das Marketing selbst in die Hand genommen: 14 Schülerinnen des Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasiums haben ihre eigene Juniorfirma geführt – und einen Teil der dabei erzielten Einnahmen vor kurzem an den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst „Sterneninsel“ gespendet. Dieser unterstützt Familien, in denen ein Kind, ein Jugendlicher oder ein Elternteil lebensbedrohlich oder lebensverkürzend erkrankt ist. Aktuell begleitet er im Hospizbereich rund 35, im Trauerbereich zwischen 40 und 50 Familien. Dabei erlebe man Tiefe, Erfüllung und Dankbarkeit, sagt Bärbel Lamprecht, die zu den hauptamtlichen Mitarbeitern gehört: „Man bekommt mehr zurück, als man gibt.“ Lamprecht freut sich sehr über die Spende der Königsbacher Schüler und weiß auch schon, wofür man sie einsetzen wird: Mit den 900 Euro will der ambulante Hospizdienst in erster Linie Freizeitaktivitäten mit Übernachtung für gesunde Geschwisterkinder finanzieren. Für die Juniorfirma stand von Anfang an fest, dass am Ende 40 Prozent der Einnahmen an die Sterneninsel gehen sollen. Zum einen, weil die Unterstützung der Einrichtung am Königsbacher Gymnasium schon lange Tradition hat. Zum anderen, weil Elin Gillinger durch persönliche Kontakte weiß, wie dringend gerade Kinder- und Jugendhospizdienste auf Spenden angewiesen sind.
Gillinger ist von ihren Mitschülerinnen zur Vorstandsvorsitzenden der Juniorfirma gewählt worden. Alle besuchen die Kursstufe, alle absolvieren einen einjährigen Seminarkurs, der ein gesellschaftswissenschaftliches Fach ersetzt. Mit ihrer Juniorfirma haben die 14 Schülerinnen an einem Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft teilgenommen, bei dem sie wirtschaftliche Zusammenhänge aus erster Hand kennenlernen konnten. Im Mittelpunkt ihrer Geschäftstätigkeit standen nachhaltig hergestellte Produkte, die das Recycling in den Mittelpunkt rücken. Aus alten Glasflaschen haben die Schülerinnen seit dem Herbst praktische und zugleich dekorative Artikel für Wohnung und Garten hergestellt. Der Verkauf lief über eine eigens dafür eingerichtete Internetseite, aber auch über Stände auf Veranstaltungen und Märkten. Gillinger berichtet von einem erfolgreichen Geschäftsjahr und vielen positiven Erfahrungen. Mit ihrer Juniorfirma haben sich die Schülerinnen für den Landeswettbewerb qualifiziert und dort den dritten Platz belegt.
Nico Roller