Auf der Vogelweide verlassen gerade viele Jungvögel ihre Nester. Während der Nachwuchs der Stare sofort aus seiner Baumhöhle oder einem Nistkasten flugfähig losstartet, ist dies bei Meisen und dem Hausrotschwanz anders. Insgesamt vier Rotschwänze haben ihre Halbhöhle verlassen und torkeln noch etwas unbeholfen in Nestnähe herum. Die Altvögel sind natürlich aufgeregt, weil diese Phase für Jungvögel sehr gefährlich ist. Natürliche Feinde lauern, aber auch durch unkontrolliertes Herumflattern sterben etliche. Doch das ist ein natürlicher Vorgang. Auf jeden Fall: Finger weg von scheinbar verloren gegangenen Piepmätzen. Die Elternvögel sind meist ganz in der Nähe und warnen bei Gefahr. Gleichzeitig geben die Jungvögel fast unablässig sogenannte „Standortlaute“ von sich. Dieses Piepsen wird von Menschen oft fälschlicherweise als Hilferuf interpretiert. Viele Vogelarten verlassen ihr Nest bereits bevor sie fliegen können. Dazu zählen nicht nur typische Nestflüchter wie Enten, Fasane oder Kiebitze, sondern auch einige Singvogelarten, Greifvögel und Eulen. Im Siedlungsbereich finden sich am häufigsten die bräunlich gefleckten Jungamseln, die etwa eine Woche vor dem Flüggewerden der Enge des Nestes entfliehen. Meist sitzen sie dann auf dem Boden unter Hecken und an schützenden Mauern. „Wer den Vögeln wirklich helfen möchte, sollte besser ihre Lebensräume schützen“, fordert Martin Klatt vom NABU. „Dazu kann jeder etwas beitragen, etwa den Garten naturnah gestalten, Hecken und heimische Sträucher anpflanzen und beim Einkaufen die ökologische – und auch vogelfreundliche Landwirtschaft unterstützen.“
Aus: Infobroschüre vom NABU
Jürgen Schnepf
Anmerkung: Arbeitseinsatz auf der Vogelweide am Samstag, 31. Mai, um 10 Uhr
Homepage: www.vogelschutz-ilvesheim.de